Für neue Kunden:
Für bereits registrierte Kunden:
Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2015
17 Seiten, Note: 2
1. Einleitung
2. Thema
2.1. Themenauswahl
2.2. Begründung
3. Bedingungsanalyse
3.1. Lernsituation des Anzuleitenden
3.2. Stations- und Arbeitssituation
3.3. Situation des Praxisanleiters
4. Sachanalyse
4.1. Inhaltsanalyse
4.2. Lernzielformulierung
4.2.1. Grobziel
4.2.2. Feinziel
5. Anleitungsplanung
5.1. Methodenauswahl mit Begründung
5.2. Medienauswahl
5.3. Aufgabenplanung des Praxisanleiters
5.3.1. Vorbereitung
5.3.2. Durchführung
5.3.3. Auswertung der Anleitung
6. Durchführung der Anleitung S.
6.1. Vorgespräch
6.2. Durchführung
6.3. Nachgespräch
7. Auswertung der Anleitung
7.1. Bewertung durch den Schüler
7.2. Evaluation durch den Praxisanleiter
8. Schlussbemerkung und Ausblick
9. Literatur-/Quellenverzeichnis
Der Autor dieser Facharbeit ist Altenpfleger, und befindet sich seit 3 Monaten in der Weiterbildung zum Praxisanleiter. Im Rahmen der Weiterbildung zum Praxisanleiter hat sich der Autor für das Thema „Tropfen Stellen“ mit einem Altenpflegeschüler im 3. Lehrjahr entschieden. Aufgrund dessen, dass der Anzuleitende R.G, (im folgenden nun Herr G. genannt) in wenigen Monaten sein praktisches Examen absolviert und seine Kenntnisse in der Fachpraxis zu diesem Thema bisher noch nicht ausgeprägt sind, hat sich der Autor gemeinsam mit dem Anzuleitenden zu diesem Thema ent- schlossen um Theoretische Kenntnisse die bereits durch die Schule vermittelt sind in der Praxis zu vertiefen.
Im Folgenden wird die Planung sowie Durchführung einer Praxisanleitung inklusive Vor- und Nachgespräch anhand der 4-Stufen Methode zum Thema „Tropfen Stellen“ beschrieben.
Zur besseren Lesbarkeit der Hausarbeit werden Berufsgruppen ausschließlich mit der männlichen Bezeichnung betitelt. Der Autor verzichtet auf die weibliche Form.
Thema ist wie in der Einleitung bereits erwähnt das „Tropfen Stellen“ mit einem Altenpflegeschüler im 3. Lehrjahr nach der „4-Stufen-Methode“.
Wie in der Einleitung bereits erwähnt ist der Anzuleitende Herr G. im 3. Lehrjahr seiner Altenpflegeausbildung und hat zuvor in mehreren Klinischen sowie Heimbereichen in der Klinikum Wahrendorff GmbH sowie in Tochtergesellschaften rotieren dürfen. Da in wenigen Monaten sein praktisches Examen ansteht und dort ein wesentlicher Bestandteil die Behandlungspflege ist, hat sich der Autor gemeinsam mit dem Anzuleitenden Herrn G. zusammengesetzt und beschlossen, zu dem Thema „Tropfen Stellen“ eine gezielte Anleitung durchzuführen. Hierbei sollen die vorhandenen theoretischen Kenntnisse in der Praxis vertieft werden.
Der Altenpflegeschüler Herr G. ist 25 Jahre alt, gebürtig aus Georgien und vor ca. 5 Jahren eigenständig nach Deutschland gekommen. Er ist der deutschen Sprache mächtig, hat jedoch zum Teil Probleme sich adäquat auszudrücken. Vor seiner Aus- bildung zum Altenpfleger begann er im Klinikum Wahrendorff ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) im Klinischen Bereich. Seit dem 01.08.2015 ist Herr G. im Wohnbereich Grasdorf eingesetzt; mit dem Ziel in diesem Bereich sein praktisches Examen zu ab- solvieren. In das Team integrierte sich Herr G. rasch, und hat auch trotz seiner zum Teil eingeschränkten Sprachbarriere sehr schnell den Kontakt zu den Bewohnern ge- funden und wurde von diesen rasch akzeptiert. In seinen vorherigen Einsatzbereichen konnte Herr G. vor allem Grund,- und Behandlungspflegerische Fertigkeiten erlangen. Beim „Tropfen Stellen“ schaute er bereits mehrfach zu, jedoch konnte er dies bisher noch nicht selbstständig durchführen. Theoretische Kenntnisse zum Thema „Medika- mente stellen / Tropfen Stellen“ wurden bereits durch die Schule vermittelt. Aufgrund dessen entschloss sich der Autor mit Herrn G. eine gezielte Anleitung inkl. Vor, -und Nachgespräch durchzuführen.
Der Autor dieser Facharbeit arbeitet in der Klinikum Wahrendorff GmbH. Das Klinikum Wahrendorff ist ein Komplettanbieter für Psychiatrische Versorgung. Es liegt ca. 12 Km östlich der Hauptstadt Hannover und hat im August 2015 ein zweites Klinikum für Psychiatrische und Psychosomatische Versorgung in Betrieb genommen. Gesamt verfügt das Klinikum Wahrendorff über 294 Krankenhausbetten,- sowie 222 teilstationären Plätzen und einen großen Eingliederungsbereich von 10 Heimbereichen, in denen 960 Heimbewohner individuell versorgt werden.
(vgl. Jahrensbericht 2015, Klinikum Wahrendorff GmbH)
Der Wohnbereich Grasdorf ist ein geschützter Heimbereich und gehört als Außenstelle zum Klinikum Wahrendorff. Der Wohnbereich ist am Rande des Naturschutzgebietes der Leinemasch in Hannover/Laatzen-Grasdorf zu finden. Der Heimbereich ist für Männer und Frauen mit einer chronischen Suchterkrankung mit Doppeldiagnose. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um das Korsakow-Syndrom (alkoholbe- dingte amnestische Syndrom) oder eine chronische Schizophrenie (Ich-Störung mit Wahnerleben). Auch die Aufnahme von Menschen mit anderen psychiatrischen Er- krankungen ist grundsätzlich möglich, vorausgesetzt es liegt neben der Diagnose ein Unterbringungsbeschluss gem. § 1906 BGB vor. Die Einrichtung soll besonders Men- schen betreuen, die in Alten- und Pflegeheimen fehl- bzw. unterversorgt wären, da sie aufgrund ihrer Erkrankung eine spezielle Betreuung benötigen. Das Haus umfasst 21 Betten, in Zweibettzimmern und vier Einzelzimmern auf 3 Etagen aufgeteilt. Der Wohnbereich umfasst außer dem Stationszimmer im Erdgeschoss ein weiteres Büro im 1. Obergeschoss sowie den Ergotherapie Raum. Die Bewohner können zwischen einem Raucher- und einem Nichtraucher-Fernsehraum wählen. Auf jeder Etage be- finden sich jeweils eine Küche, ein Badezimmer mit Badewanne und Dusche sowie separate Toiletten.
(vgl. Kurzkonzeption Wohnbereich Grasdorf, Stand 20.01.2012).
Der Autor arbeitet seit dem 01.11.2012 im Wohnbereich Grasdorf. Er ist 24 Jahre alt, und absolvierte 2013 sein Examen zum Altenpfleger. Zu Anfang arbeitete der Autor selbst als Altenpflege Schüler im Wohnbereich Grasdorf. Seit August 2013 ist er als Examinierter Altenpfleger im geschützten Wohnbereich Grasdorf tätig und seit dem 01.11.2015 als stellvertretende Wohnbereichsleitung. Der Autor arbeitet in einem interdisziplinären Team (Team aus mehreren Berufsgruppen); bestehend aus Erzie- hern, Altenpflegern, Heilerziehungspflegern sowie Ergotherapeuten, aber auch Aus- zubildenden (in den meisten Fällen Altenpflegeschüler). Der Autor konnte im Bereich Praxisanleitung bereits Erfahrungen machen, und gab sein Fachwissen an Schüler weiter. Er konnte zum Teil auch von deren Fachwissen profitieren. Dieses erfolgte jedoch meistens situativ und nicht unter erlerntem Fachwissen im Bereich des Pra- xisanleiterkurses. Der Autor hat ein gutes und vor allem wertschätzendes Verhältnis zum Auszubildenden. Beide haben schon mehrfach zusammengearbeitet und kennen sich auch privat; was jedoch den Arbeitsalltag nicht beeinflusst, da die Rollen im Arbeitsalltag klar verteilt sind und durch Herrn. G so akzeptiert werden. Aufgrund dessen, dass der Autor bis vor 2.5 Jahren selbst noch Auszubildender war und im Bereich Praxisanleiter vermehrt schlechte Erfahrungen sammeln konnte, entschloss er sich die Schüler seines Bereiches künftig besser anzuleiten wollen; hierdurch ent- stand eine hohe intrinsische Motivation zur Weiterbildung.
Vorbereitung der Medikamente:
Bei Anwendung von Medikamenten, besonders beim Vorbereiten und Verteilen von Flüssigmedikation übernimmt die Pflegekraft eine enorme Verantwortung. Er muss sich hierfür Zeit nehmen und darf nicht abgelenkt werden. Auszubildende müssen in diesem Bereich besonders gut angeleitet und überwacht werden.
(vgl. Bäumler et.al., 2007, S. 537)
Zum Thema „Tropfen Stellen“ gelten bestimmte Richtlinien. Beim Stellen von Flüssigmedikation (Tropfen) ist besondere Sorgfalt gefragt. Wichtig ist sich beim Abzählen der Tropfen nicht ablenken zu lassen (besonders bei Medikamenten mit hoher Tropfenzahl) gegebenenfalls ist die Bürotür zu schließen.
Tropfen dürfen erst kurz vor der Einnahme vorbereitet werden, da sie ansonsten chemischen Prozessen wie beispielsweise Oxidation, Spaltung oder Verfärbungen ausgesetzt sind. Verschiedene flüssige Medikamente dürfen keinesfalls zusammen in einem Medikamentenbecher gestellt werden, da sie auch hierbei Chemischen Reaktionen ausgesetzt sind, was eine Beeinträchtigung des Wirkstoffes zur Folge haben kann. In den meisten Fällen werden Tropfen verdünnt mit Wasser eingenommen, bei Medikation die auf Zucker aufgefangen wird, sollte Flüssigkeit nachgetrunken werden. Bei Säften oder Mixturen sollte unbedingt zur besseren Dosierung der beiliegende Löffel oder Messbecher verwendet werden.
Besonders Wichtig im Umgang mit Medikamenten ist die 5 R- Regel. Diese Umfasst:
- Habe ich den richtigen Bewohner vor mir?
- Habe ich das richtige Medikament?
- Habe ich die korrekte Dosierung?
- Habe ich den richtigen Zeitpunkt gewählt?
- Habe ich die richtige Verabreichungsart?
Sowie die dreifache Kontrolle:
Kontrolliert wird beim:
- Herausnehmen des Medikamentes
- Beim Stellen des Medikamentes
- Beim Zurücklegen des Medikamentes (vgl. ebd. S.537ff)
Der Autor (Praxisanleiter) hat sich im Vorfeld über die Durchführung der Anleitung mit dem Schüler Herrn G. zusammengesetzt, um die Ziele der Anleitung festzulegen. Im Gespräch mit Herrn G. wurden folgenden Ziele gemeinsam in einer Diskussion vereinbart.
- Herr G. stellt Flüssigmedikamente fehlerfrei.
- Herr G. kann den Ablauf des „Tropfen Stellen“ fehlerfrei an Kollegen weiter- geben.
- Herr G. stellt Bedarfsmedikation korrekt.
- Herr G. wendet die 6R- Regel und 3-Fach Kontrolle an.
- Herr G. dokumentiert die Herausgabe der Medikation korrekt und adäquat.
Durch ein Gespräch mit Herrn G. wurde klar, dass er eher ein visueller Lerntyp ist der sich das Wissen am besten aneignet, indem er sich Themen veranschaulichen (visualisieren) kann. Da er im Vorfeld durch die Schule zum Thema bereits theoretische Kenntnisse erlangen konnte, entschied sich der Anleiter dafür Herrn G. im Vorgespräch eine Mindmap zum Thema erstellen zu lassen. Diese soll vor allem dazu dienen Ihm für die Anleitung Sicherheit zu geben, da er sich gegebenenfalls während der Anleitung daran orientieren kann.
Für die Durchführung wurde die „4-Stufen Methode“ gewählt, welche folgende Schritte beinhaltet:
(vgl. Mamerow, 2010, S.99ff)
1. Stufe
Der Praxisanleiter erklärt kurz die Durchführung und informiert über theoretische Grundlagen des „Tropfen Stellens“, sowie auch über häufige Fehlerquellen. Der Pra- xisanleiter fragt den Anzuleitenden im Anschluss nach möglichen Fragen oder Un- klarheiten.
2. Stufe
Der Praxisanleiter führt das „Tropfen Stellen“ praktisch vor und erklärt in gleichem Zuge in kleinen Schritten den Ablauf sowie sein Handeln.
3. Stufe
Herr G. führt das „Tropfen Stellen“ dem Praxisanleiter vor und erklärt seinen Ablauf und Handeln. Der Praxisanleiter steht beratend zur Seite. Gibt bei Bedarf Hilfestellung. Schreitet nur im Notfall ein.
4. Stufe
In der 4.ten Stufe steht das selbstständige Handeln im Fokus. Diese Methode wird im weiteren Verlauf des Praxiseinsatzes fortgeführt. Weitere gezielte Anleitungen werden hierzu kontinuierlich bis zum fehlerfreien eigenständigen Handeln stattfinden.
In der Vorbereitung zur Anleitung hat sich der Autor nochmals gezielt in Fachbüchern (Thiemes Altenpflege, 2. Auflage, Thiemes Pflege, 10. Auflage) sowie mit den ausge- händigten Unterrichtsmaterialien vertraut gemacht. Zur Veranschaulichung und zur Vorbereitung wurden Herrn G. die Materialien ebenfalls zur Verfügung gestellt. Als Hilfestellung wurde Herrn G. im Vorgespräch eine Mindmap, sowie im Nachgespräch die „4-Felder Tafel“ (vgl. Seifert, 2001, S. 122 ff) zur Verfügung gestellt. Anhand der „4-Feldertafel“ wird sehr gut ersichtlich was im Rahmen der Anleitung seitens des Anleiters, sowie des Anzuleitenden gut gelaufen bzw. was verbesserungswürdig ist.
[...]