Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2012
18 Seiten, Note: 1,0
1 .Einleitung
2. Fachlicher Teil
2.1 Aufgaben des Mundes
2.2 Erkrankungen des Mundes
2.3 Gefährdete Personen für Munderkrankungen
2.4 Tipps zum Anregen der Speichelproduktion
2.5 Allgemeine Tipps der Mundpflege
2.6 Unterschied allgemeine und spezielle Mundpflege
2.7 Die Mundpflege
3. Pädagogischer Teil
3.1 Aufgaben einer Praxisanleitung
3.2 Das Vier-Stufen Modell
3.3 Theoretische Allgemeininformationen und Vorstellung der Auszubildenden
3.4 Methodenkompetenzen der Schülerin entwickeln und stärken
3.5 Schlussteil/Fazit
Quellenverzeichnis
Ich bin Sandra Mahncke (23 Jahre) und habe seit November 2008 das Examen zur staatlich anerkannten Altenpflegerin. Nach meiner Ausbildung arbeitete ich bis Dezember 2010 als examinierte Pflegefachkraft in einer Senioreneinrichtung in Hamburg. Seit Januar 2011 bin ich als Assistenz der Pflegedienstleitung und als Praxisanleitung in der Senioreneinrichtung tätig. Ich absolvierte die staatlich anerkannte Weiterbildung zur verantwortlichen Pflegefachkraft im Juni 2011 und begann im Oktober 2011 mit dem berufsbegleiteten Studium Sozial- und Gesundheitsmanagement an der Universität Hamburg.
Die Senioreneinrichtung bietet Einzelzimmer und Appartements für alleinlebende Senioren und Ehepaare an. Es können insgesamt 159 Bewohner in der Senioreneinrichtung versorgt und betreut werden. Die Anlage hat eine hauseigene Küche, eine Betreuungsgruppe für demenziell erkrankte Bewohner und ist aufgeteilt in 3 Wohnbereiche. Insgesamt sind 150 Mitarbeiter in der Senioreneinrichtung beschäftigt und versorgen die Bewohner des Hauses mit einer liebevollen, offenen und zugewandten Art und Weise. Jeder neue Bewohner und jeder neue Mitarbeiter fühlt sich sofort herzlich aufgenommen in der Einrichtung und spiegelt diese Herzlichkeit mit positiven Rückmeldungen zurück.
In meiner Ausbildung und darauffolgende Berufspraxis habe ich erfahren und einen großen Einblick bekommen, dass die Mundpflege nicht den großen Wichtigkeitsgrad und Stellenwert in der Pflege hat, wie es eigentlich sein sollte. Vielen Pflegefachkräften ist nicht klar, dass sie bei der Durchführung der Mundpflege in den Intimbereich des Bewohners eindringen. Daraus folgt, dass sie den Bewohner durch plötzliches Eingreifen in die Mundhöhle verschrecken und dieser die Abwehrspannung einnimmt. Daraufhin deuten die Pflegefachkräfte kein Einverständnis und dokumentieren die Ablehnung der Mundpflege in der Dokumentationsakte. Eine weitere Erkenntnis ist, dass die Inspektion überwiegend ohne Taschenlampen durchgeführt wird und somit erst Erkrankungen festgestellt werden, wenn sie schon fortgeschritten sind.
Aus den genannten Gründen und Erkenntnissen möchte ich das Thema der Mundpflege meinen Auszubildenden von Anfang an ans Herz legen, damit sie für weitere Auszubildende ein Vorbild sind und ihrem weiteren Berufsleben eine fachlich korrekte, bedürfnisorientierte Mundpflege an Bewohnern, Klienten oder durch Patienten durchführen.
Die Aufgaben des Mundes bestehen darin, um Essen und Trinken aufnehmen zu können, Nahrungsmittel zu Zerkleinern in einen halbflüssigen Speisebrei, Sprechen und Atmen. Des Weiteren dient der Mund um Kontakte mit anderen aufbauen zu können.
Zu den Erkrankungen des Mundes zählt die Stomatitis (Mundschleimhautentzündung). Symptome der Stomatitis sind gerötete, geschwollene Schleimhäute sowie brennende Schmerzen, Mundtrockenheit und Mundgeruch.
Eine weitere Erkrankung sind die Mundaphten (Virusinfektion der Mundschleimhaut). Mundaphten sind kleine rundliche Erosionen, welche einzeln oder gehäuft an Zunge, Zahnfleisch, Gaumen oder Wangenschleimhaut auftreten. Sie verursachen starke Schmerzen und können zur Nahrungsverweigerung führen.
Die Parotitis ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse und macht sich bemerkbar durch starke Schmerzen und geschwollene Ohrspeicheldrüsen.
Rhagaden sind schmerzhafte Einrisse an Mund- und Nasenwinkel.
Soorbefall ist eine Infektion der Mundschleimhaut und an einen festhaftenden, grau- weiß fleckigen Belag zu erkennen.1
Gefährdet für Munderkrankungen sind Personen mit gestörter Nahrungsaufnahme, Appetitlosigkeit, fehlendem Speichelfluss, Schluckstörungen, Sondenernährung, überwiegender Mundatmung und / oder mangelnder Flüssigkeitszufuhr.
Zum Anregen der Speichelproduktion gibt es den künstlichen Speichel (Glandosane), ein gefrorenes Ananasstück zum Lutschen oder Betupfen der Wangentaschen mit Zitronensaft.
Zum Anregen der Kautätigkeit haben Fruchtgummis, Backobst oder trockene Brotrinde eine gute Wirkung.
- Trockene Raumluft kann mit Wasserdampf, nassen Tüchern und Verneblern angefeuchtet werden
- Bei Entzündungen eignen sich vor allem Salbei und Kamille
- Zum Ablösen von Borken und Belägen haben sich Butter, geschlagene Sahne oder Vitamin-Brausetabletten bewährt
- Geeignet für Lippen und Zunge sind geschmacksneutrale Öle (reines Mandelöl) sowie neutraler Lippen- und Nasenbalsam (unparfümierte Ringelblumensalbe), zum Auftragen eignen sich Watteträger, Spatel und Stiltupfer)2
Allgemeine Mundpflege umfasst die Unterstützung bei den täglichen Maßnahmen der Mundpflege ( morgens, mittags, abends ), die der Bewohner selbst ausführt, wie z.B. Zähne putzen, Zahnprothesen reinigen und Mund ausspülen.
Die spezielle Mundpflege wird bei den Bewohnern ausgeführt, bei denen die allgemeine Mundpflege nicht mehr ausreicht um Erkrankungen vorzubeugen oder eventuell bestehende Erkrankungen zu behandeln.3
Der Mund ist ein zentraler Teil des Gesichts, eine Körperöffnung, ein Ausdruckmedium und eine Intimregion. Die vorsichtige, rücksichtsvolle und einfühlsame Vorgehensweise ist daher unumgänglich. Sobald man diese Prinzipien nicht einhält, gelangt der Bewohner in eine Abwehrspannung und verschließt somit den Mund. Bei bettlägerigen Bewohnern, bei denen eine Aspirationsgefahr besteht, wird die spezielle Mundpflege in Seitenlage durchgeführt. Grund dafür ist, dass der Speichelsee in der Wangentasche aufgefangen wird. Bei bettlägerigen Bewohnern wird ein Mundpflegetablett (mit Klemme, Tupfer, Taschenlampe, Spatel, Behälter mit Deckel für Spüllösung, Nierenschale) bereitgestellt.
Die Mundpflege beginnt niemals an den Lippen, sondern weit außerhalb des Gesichts. Um den Bewohner nicht in eine Abwehrspannung zu versetzen, führt die Pflegefachkraft die Begrüßung und die Einleitung durch eine Berührung der Schulter des Bewohners durch. Anschließend wird der Bewohner über Berührung der Triggerpunkte um Einlass in den Mund gebeten (os mastoideus, Wangen und nahe des Mundwinkels über / unter der Lippe). Sobald der Bewohner den Mund öffnet führt die Pflegefachkraft die Inspektion der Mundhöhle mit ausreichender Beleuchtung (zum Beispiel Taschenlampe) durch. Um genaue Inspektion durchführen zu können, wird die Zunge und die Wange mit einem Spatel abgehalten. Nach der Inspektion nimmt die Pflegefachkraft einen Pflaumentupfer und befestigt diesen in der Klemme. Der Tupfer muss die Klemme vollständig umschließen um Verletzungen zu vermeiden. Der Tupfer wird z.B. in Kamillentee (wirkt entzündungshemmend) getaucht und am Gefäßrand leicht ausgedrückt. Dann beginnt die Pflegefachkraft mit sorgfältigem Auswischen der Mundhöhle (pro Wischgang 1 Tupfer). Anhaftende Beläge können mit Glycerin- oder Lemonsticks gelöst werden, aber nur wenn keine offenen Stellen der Mundschleimhaut bestehen.
[...]
1 Franz, M. – Juni 2010 – Fortbildung für Pflegende – Mundpflege Soor- und Parotitisprophylaxe – Seminarunterlagen der Senioren – Wohnanlage Mümmelmannsberg, Seite 1, Seite 2
2 http://www.passail.eu/krankenpflege/mundpflege.htm , Seite 2, März 2011, ´´Pflege Heute´´ - Urban & Fischer Verlag – ISBN 3-437-55030-6
3 Verlag Dr. Büchner, F. / Handwerk und Technik GmbH – Zenneck ( Hrsg. ) Altenpflege in Lernfeldern – Pflegepraxis und medizinische Grundlagen – Spezielle Mundpflege – Pflegestandard, Seite 2, Seite 3, März 2011
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