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Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2022
46 Seiten, Note: 1,0
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Gender Erklärung
1. Ausgangsanalyse/Adressatenanalyse
1.1 Angaben zur/zum Auszubildenden
1.2 Angaben zum Ausbildungsbetrieb und zur Ausbilderin bzw. zum Ausbilder
1.3 Lernausgangslage
1.4 Lernzeit
1.5 Lernort
2. Didaktische Entscheidung
2.1 Sachanalyse
2.2 Rechtliche Verankerung
2.3 Strukturierung der Lernziele
2.3.1 Richtlernziele
2.3.2 Groblernziele
2.3.3 Feinlernziele (kognitiv, affektiv, psychomotorisch)
2.4 Lernzielkontrolle
3. Methodik und didaktischer Aufbau
3.1 Wahl und Begründung der Lernmethode
3.2 Einzusetzende Lehr- bzw. Lernmittel
4. Ablauf der Ausbildungssituation
5. Lernzielkontrolle
Literaturverzeichnis
Anhangsverzeichnis
Anhang
Anhang 1: Verordnung über die Berufsausbildung zum Bankkaufmann / zur Bankkauffrau
Anhang 2: Informationsblatt zu Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten
Anhang 3: Betrieblicher Ausbildungsplan
Anhang 4: Ausbildungsrahmenplan
Abbildung 1: Adressatenanalyse der Auszubildenden
Abbildung 2: Adressatenanalyse des Ausbildungsbetriebes
Abbildung 3: Adressatenanalyse der Ausbilderin
Abbildung 4: Bestandteile der Ausbildungsordnung
Abbildung 5: Lernzielarten
Abbildung 6: Ziele einer Lernzielkontrolle
Abbildung 7: Ausgewählte Lernmethode
Abbildung 8: Fünf Phasen eines Lehrgespräches
Abbildung 9: Das Modell der vollständigen Handlung
Abbildung 10: Einzusetzende Lehr- und Lernmittel
Abbildung 11: Ablauf der Ausbildungssituation
Abbildung 12: Übungs- und Nachbereitungsphase
Abbildung 13: Lernzielkontrolle
Abbildung 14: Lösungsskizze zur Lernzielkontrolle
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Hausarbeit die Sprachform des generischen Maskulinums angewendet. Es wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.
Die Berufsausbildung ist ein wesentlicher Faktor für den Einstieg junger Menschen in den Arbeitsmarkt. Nach Angaben vom Statistischen Bundesamt gab es allein in Deutschland im Jahr 2020 rund 1,3 Millionen Auszubildende.1 In einer Auswertung der bekanntesten Ausbildungsberufe des Statistisches Bundesamt für das Jahr 2020 in Deutschland, ist die Ausbildung zum Bankkaufmann / zur Bankkauffrau auf Platz 14. Um diesen Ausbildungsberuf handelt es sich in der folgenden Unterweisung.2
Ein wichtiger Erfolgsparameter für eine professionelle und zukunftsorientierte Berufsausbildung ist eine hohe Qualifikation der Ausbilder. Daher sind die Qualifizierung und Förderung von Ausbildern gleichermaßen Bestandteil eines strukturierten Ausbildungsmanagements.3
Die folgende Tabelle gibt die wesentlichen Informationen über die Auszubildende.
- Persönliche Daten der Auszubildenden
Abbildung 1: Adressatenanalyse der Auszubildenden4
Frau x ist derzeit 23 Jahre alt. Sie verfügt über die Allgemeine Hochschulreife. Sie absolviert ihre erste Berufsausbildung bei der Sparkasse Dortmund und ist im zweiten Ausbildungsjahr. Der Ausbildungsbeginn war am 01.08.2021. Zurzeit befindet sie sich im ersten Monat des zweiten Ausbildungsjahres. Im ersten Lehrjahr zeigte sie ein starkes berufliches und betriebliches Interesse. Sie verfügt über eine gute Auffassungsgabe und schnelle Umsetzungsfähigkeit. Die gesamte Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre (36 Monate).5 Als Berufsschule wird im Blockunterricht das Konrad-Klepping-Berufskolleg in Dortmund besucht.
In der unteren Abbildung werden die wesentlichen Informationen zum Ausbildungsbetrieb gegeben. Der Ausbildungsbetrieb ist die Sparkasse Dortmund.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Adressatenanalyse des Ausbildungsbetriebes6
Die Sparkasse ist einer der größten gewerblichen Arbeitgeber in Deutschland.7 Die Hauptfiliale der Sparkasse Dortmund ist am Freistuhl 2, 44137 Dortmund. Die Ausbildung erfolgt in drei Jahren an drei verschiedenen Filialen mit drei verschiedenen Ausbildern in Dortmund. Die Ausbilder sind in der Regel die Filialleiter mit einem dazugehörigen Ausbildungshelfer. In jedem Ausbildungsjahr hat jeder Ausbilder in der Regel sechs Auszubildende. Zwei Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr, zwei aus dem zweiten Lehrjahr und zwei aus dem dritten Lehrjahr.
In der unteren Abbildung werden die wesentlichen Informationen zum Ausbilderin gegeben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Adressatenanalyse der Ausbilderin8
Frau Silan Kaygun, die Ausbilderin der Sparkasse Dortmund - Filiale: Brackel, ist zurzeit 30 Jahre alt. Zum beruflichen Werdegang der Ausbilderin kann festgehalten werden, dass sie über die Fachhochschulreife verfügt, ihre Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse Dortmund absolviert hat und im Nachgang den Titel Bachelor of Arts (B. A.) Betriebswirtschaft und den Master of Science (M. Sc.) Wirtschaftspsychologie besitzt. Seit 11 Jahren ist Frau Kaygun im Unternehmen tätig.
Die betrieblichen Maßnahmen von x orientieren sich am betrieblichen Ausbildungsplan und sind inhaltlich sowie zeitlich gegliedert.9
Frau x hat im ersten Ausbildungsjahr das Anbieten der Serviceleistungen gelernt. Darunter fallen alle Punkte von a) bis k).10 Der Fokus hierbei lag auf die Kundenanfragen, Kundenanliegen mittels Kommunikationsformen, Kundenreklamationen, Kundenbindung sowie die vertraglichen Regelungen und betrieblichen Vorgaben wie z. B. zum Datenschutz oder Verträgen.11 Im weiteren Verlauf des ersten Ausbildungsjahres hat sie ein Know-how rund um die Kundenberatung bekommen. Insbesondere wurde die Bedeutung eines Beratungsprozesses und Kundenbeziehungen sowie den Kundenbestand unter Nutzung betrieblicher Systeme auf Beratungsanlässe überprüft.12 Auch wurden Kundengespräche vorbereitet, Situationen analysiert und die Gesprächsverläufe reflektiert.13 Zum Ende des ersten Ausbildungsjahres hat sie die Intensivierung der Kundengewinnung und der Kundenbeziehungen gelernt. Hierunter fällt die Gewinnung von Neukunden, Erhebung von Kundendaten, der Vergleich von eigenen Produkten und Lösungen und die Methoden der aktiven Kundenansprache.14 Ebenfalls wurde die Sicherstellung der Liquidität behandelt. Hier wurden bisher die Kontoarten- und Modelle sowie die Besonderheiten der digitalen Nutzung der Konten aufgeklärt. Die weiteren Punkte der Sicherstellung der Liquidität werden im weiteren Verlauf des zweiten Ausbildungsjahres folgen.15
Die Thematiken der Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten wurden im ersten Block des Blockunterrichts in der Berufsschule behandelt. Nach Absprache mit der Auszubildenden wurden Arten, Definitionen sowie Vor- und Nachteile behandelt. Die Auszubildende soll nach erfolgreicher Unterweisung verschiedene Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden können.16
Die Unterweisung erfolgt am Mittwoch, den 03.08.2022. Für die Unterweisung wurde eine Dauer von 45 Minuten eingeplant. Beginn der Unterweisung ist um 09:00 Uhr, da zu diesem Zeitpunkt noch mit der höchsten Lernbereitschaft des Auszubildenden zu rechnen ist. Eine Pause ist während dieser Zeit nicht erforderlich. Die Unterweisung endet um 09:45 Uhr.
Die Unterweisung von xerfolgt am Arbeitsplatz in der Sparkassen Filiale in Brackel. Dafür werden einer der Beratungsräume der Sparkassen Filiale Brackel genutzt. Für die Auszubildende ist ein eigener Computer-Arbeitsplatz eingerichtet. Außerdem wird dafür gesorgt, dass das Telefon im Beratungsraum umgeleitet wird. Die Ausbilderin Frau Kaygun hat alle Mitarbeiter informiert, dass während der Zeit der Unterweisung keine weiteren Arbeiten im jeweiligen Beratungsraum stattfinden dürfen, damit die Unterweisung störungsfrei und konzentriert ablaufen kann. Für die benötigten Hilfsmittel, die in Kapitel 3.2 detaillierter aufgeführt sind, sowie die Verwendung der Hilfsmittel und Visualisierungen, die in Kapitel 4 aufgeführt sind, gibt es ausreichend Platz. Damit die Unterweisung ungestört stattfinden kann, werden alle Mitarbeiter darüber informiert und es wird an alle eine E-Mail geschrieben.
Der Ausbildungsberuf zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf und daher ist eine Ausbildungsordnung zu erlassen. Am 05.02.2020 wurde eine Ausbildungsordnung für den Ausbildungsberuf zum Bankkaufmann/zur Bankkauffrau im Bundesgesetzblatt Teil I Nr. 5 vom 11.02.2020 veröffentlicht.17 Dabei handelt es sich um die Bankkaufleuteausbildungsverordnung (BankkflAusbV).
Die Ausbildungsordnung dient als Grundlage für eine einheitliche Berufsausbildung in einem Ausbildungsberuf.18 Die Ausbildungsordnung wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erlassen. Im Ausbildungsberufsbild werden die mindestens zu vermittelnden Ausbildungsinhalte dargestellt. Der Ausbildungsrahmenplan konkretisiert das und der betriebliche Ausbildungsplan stellt das in Bezug auf das Unternehmen dar.
In der Ausbildungsordnung wird der Gegenstand, die Dauer und die Gliederung der Berufsausbildung gegeben. Die Berufsausbildung als Bankkauffrau/Bankkaufmann wird staatlich anerkannt. Die Bezeichnung der Berufsausbildung hat in der Ausbildungsordnung zu stehen. Die Bezeichnung lautet im Genaueren die Berufsausbildung zum Bankkaufmann/zur Bankkauffrau. Die Dauer der Berufsausbildung, welche in der Ausbildungsordnung zu stehen hat, beträgt drei Jahre. Gegenstand der Berufsausbildung und des Ausbildungsberufsbildes sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Zudem wird in der Ausbildungsordnung die Struktur der Berufsausbildung bzw. des Ausbildungsberufsbildes dargestellt. Die Berufsausbildung gliedert sich in berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Die berufsprofilgebenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind in dieser Unterweisung das Anbieten von Konsumentenkrediten und der Vorbereitung von Abschlüssen zuzuordnen. Dieser Punkt wird als Richtlernziel bezeichnet. Die Berufsbildpositionen der integrativ Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind die Einschätzung von Prozessen und Wechselwirkungen, die Berufsbildung sowie das Arbeits- und Tarifrecht, der Aufbau und die Organisation des Ausbildungsbetriebes, die Sicherheit und der Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie der Umweltschutz.19
Der Ausbildungsrahmenplan führt die berufsprofilgebenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im näheren auf. Damit werden die im Ausbildungsberufsbild dargelegten Inhalte spezifiziert. In dieser Unterweisung werden die Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterschieden. Dieses Ziel ist dem Groblernziel zuzuordnen. Der Ausbildungsrahmenplan dient auch als Orientierung für den betrieblichen Ausbildungsplan.20
In einer Ausbildungsordnung ist ein betrieblicher Ausbildungsplan enthalten, welches für jeden Auszubildenden und für jede Auszubildende zu erstellen ist. Im betrieblichen Ausbildungsplan sind die Ausbildungsinhalte sowie das Ausbildungsgebiet zu entnehmen. Die im betrieblichen Ausbildungsplan enthaltenen Punkte werden dem Feinlernziel zugeordnet.21
In der Ausbildungsordnung wird im zweiten Abschnitt die Abschlussprüfung aufgestellt. Die Abschlussprüfung der Bankkaufleute findet als Teil 1 im vierten Ausbildungshalbjahr und Teil 2 am Ende der Berufsausbildung statt.22
Gemäß § 28 Abs. 1 S. 1 BBiG darf nur ausbilden, wer die persönliche und fachliche Eignung besitzt. Die persönliche Eignung ist im § 29 BBiG verankert, die fachliche Eignung im § 30 BBiG.
Wie in der Adressatenanalyse zur Ausbilderin im Kapitel 1.2 bereits erwähnt, besitzt die Ausbilderin, Frau Kaygun, die sowohl fachliche Eignung nach § 30 BBiG als auch die persönliche Eignung nach § 29 BBiG.
Die Ausbildungsordnung hat nach § 5 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 BBiG die Bezeichnung des Ausbildungsberufes und gemäß § 5 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 BBiG die Ausbildungsdauer, die nicht mehr als drei und nicht weniger als zwei Jahre zu betragen hat, festzulegen. Außerdem sollten nach § 5 Abs. 1 S. 1 Nr. 3 BBiG die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die mindestens Gegenstand der Berufsausbildung sind im Ausbildungsberufsbild festgelegt sein. Die Ausbildungsordnung hat gem. § 5 Abs. 1 S. 1 Nr. 4 BBiG die Anleitung zur sachlichen und zeitlichen Gliederung der Vermittlung der beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Ausbildungsrahmenplan festzulegen. Gem. § 5 Abs. 1 S. 1 Nr. 5 BBiG sind ebenfalls die Prüfungsanforderungen festzulegen.
Die folgende Abbildung gibt eine strukturierte Übersicht über die in der Ausbildungsordnung nach § 5 Abs. 1 Nr. 1-5 BBiG pflichtigen Bestandteile.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Bestandteile der Ausbildungsordnung23
Im Ausbildungsrahmenplan ist das Thema „Konsumentenkredite anbieten und Abschlüsse vorbereiten“ dem § 4 Abs. 2 Nr. 8 der Ausbildungsordnung zuzuordnen. Das Thema hat die Lfd. Nr. 8 und die zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, „Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden“, den Buchstaben a).24 Die Richtlernziele werden dem Ausbildungsberufsbild zugeordnet und die Groblernziele dem Ausbildungsrahmenplan.25
Um den Ablauf bzw. den Erfolg einer Ausbildung sowie den überfachlichen Lernprozess kontrollieren zu können, ist das Definieren von Lernzielen eine wesentliche Anforderung. Zwischen den einzelnen Lernzielen existieren verschiedene Lernzielbeziehungen.26 Die Ausbildungsziele beziehen sich auf die Verordnung über die Berufsausbildung zum Bankkaufmann und zur Bankkauffrau vom 5. Februar 2020. Unter § 4 Abs. 2 Nummer 8 der Ausbildungsordnung befindet sich das Richtlernziel „Konsumentenkredite anbieten und Abschlüsse vorbereiten“.27 Unter dem Groblernziel a), der zur vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Ausbildungsrahmenplan befindet sich das Ziel der „Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden“.28
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Lernzielarten29
In Anlehnung an die Lernzielarten werden nachfolgend die detaillierteren Lernziele für die Unterweisung der Auszubildenden x aufgeführt.
x eignet sich Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Berufsbildposition „Konsumentenkredite anbieten und Abschlüsse vorbereiten“ an.30
Gemäß dem Ausbildungsrahmenplan: Innerhalb der Berufsbildposition „Konsumentenkredite anbieten und Abschlüsse vorbereiten“ erhält die Auszubildende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im heruntergebrochenen Ausbildungsbereich „Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden“.31
x wird am 03.08.2022 in einer der Beratungsräume der Sparkasse Dortmund – Filiale in Brackel von Frau Kaygun hinsichtlich des Ausbildungsinhaltes Kreditarten und deren Verwendungsmöglichkeiten unterscheiden“ unterwiesen. Die Auszubildende lernt die Kreditarten „Rahmenkredit, Ratenkredit und Dispositionskredit“ kennen. Frau x erkennt die Interessen der drei Kunden und kann die Kreditarten den Kunden entsprechend ihren Vorstellungen anbieten.32 Nach der Unterweisung kann die Auszubildende die Kunden eigenständig über den angestrebten Kredit beraten und auf individuelle Kundenanliegen reagieren und geeignete Lösungen finden.
Die Feinlernziele untergliedern sich in die Bereiche kognitiv, affektiv und psychomotorisch.
Kognitive Lernziele umfassen das Wissen und die intellektuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Auszubildende sollte nach der Unterweisung über alle erforderlichen Fachkompetenzen verfügen, um die Kreditarten dem Kunden konkret zu erklären und zu differenzieren. Sie kennt die drei verschiedenen Kreditarten und kann Kunden anhand der Vor- und Nachteile bedürfnisgerecht beraten und auf spezielle Kundenanforderungen eingehen.33
Bei den affektiven Lernzielen werden Veränderungen in den inneren Einstellungen, den Interessen und den Werten angesprochen. Die Auszubildende lernt, dass eine sorgfältige und umsichtige Beratung zu Konsumentenkrediten notwendig ist, um dem Kunden wahrheitsgemäß und bedürfnisorientiert alle notwendigen Informationen zu geben. Dadurch wird der Auszubildenden die große Bedeutung der Tätigkeit bewusst und ihr Sinn für Verantwortung wird gestärkt. Die Auszubildende vertritt die Bank in mustergültiger Weise. Mit professionellem, freundlichem und höflichem Auftreten im Umgang mit Kunden überzeugt Frau x von sich selbst und von der Sparkasse Dortmund.34
Psychomotorische Lernziele beziehen sich auf manuelle Fertigkeiten und Fähigkeiten. Die Auszubildende soll die ihr zur Verfügung gestellten Unterlagen mehrmals durchgehen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten festigen und vertiefen. Auf diese Weise kann Frau x die Kreditarten optimal vorstellen und dem Kunden im Falle von Zahlungsschwierigkeiten helfen, unterstützen bzw. eine passende Finanzierung für den Kunden finden.35
Mithilfe von Lernzielkontrollen wird der aktuelle Wissensstand der Auszubildenden erfasst. Die Lernzielkontrolle steigert damit die Effizienz des Lernprozesses und fördert die individuelle und bedarfsorientierte Ausbildung. Unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Punkte sollte die Ausbilderin regelmäßige Lernzielkontrollen mit der Auszubildenden durchführen.36 In der nachstehenden Abbildung werden einige Punkte zu den Zielsetzungen einer Lernzielkontrolle aufgeführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Ziele einer Lernzielkontrolle37
Bei der Lernzielkontrolle erhält die Auszubildende ein gegebenes Übungsbeispiel, welches sie allein bzw. selbständig bearbeiten kann. Die Auszubildende hat die Möglichkeit, ein Informationsdokument als Hilfestellung zu nutzen. Nach der Bearbeitung der, der Auszubildenden gestellten Aufgabe erhält er von der Ausbilderin eine Lösungsskizze und gemeinsam werden die Aufgaben dann kontrolliert. Bei Fragen werden diese mit der Ausbilderin geklärt und im Anschluss wird Frau x für das Erreichen des Lernziels gelobt und bekommt somit Bestätigung und Anerkennung bzw. bei Kritik gibt es weiteren Erklärungsbedarf. Zum Schluss erklärt die Ausbilderin Frau Kaygun, dass das Gelernte nur durch häufiges Üben gefestigt werden kann. Wird das Lernziel schließlich erfolgreich erreicht, so darf Frau x ab sofort im Kundengespräch zu den verschiedenen Arten von Krediten und deren Einsatzmöglichkeiten beraten.
Die detailliertere Durchführung der Lernzielkontrolle erfolgt im Kapitel 5.
Welche Lernmethode gewählt wird, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu berücksichtigen sind u. a. die Vorerfahrungen, die angestrebten Lernziele und der momentane Ausbildungsstand der Auszubildenden.38
Für diese Unterweisung wurde als Lernmethode eine besprechende Methode gewählt. Dies wird im Folgenden von einer Abbildung dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Ausgewählte Lernmethode39
Es wird ein Lehrgespräch mit einer integrierten Visualisierung geführt. Das Lehrgespräch entwickelt sich auf der Grundlage von gezielten Fragen. Die Auszubildende wird zum selbstständigen Denken und zur Entwicklung eigener Konzepte angeregt. Das Lehrgespräch unterstützt die Auszubildenden bei der Aktivierung des Vorwissens und hilft im Bereich des kognitiven und affektiven Lernens.40
Ein positiver Aspekt des Ausbildungsgesprächs ist die Automatisierung des Vorwissens, insbesondere bei passiven Auszubildenden. Außerdem werden so die Auszubildenden stark eingebunden und dies führt zu unmittelbarer Einflussnahme auf den Wissensstand und das inhaltliche Verständnis. Allerdings gibt es auch negative Aspekte, wie z. B. die Feststellung, dass ein Lehrgespräch gute kommunikative und rhetorische Fähigkeiten aufseiten des Ausbilders erfordert. Zusätzlich ist die Anschaulichkeit nicht immer gegeben und es besteht die Gefahr einer einseitigen Elaboration durch die verstärkten Fragetechniken. Durch das Einbauen der Visualisierung in den Unterweisungsplan kann dem Nachteil der nicht immer gegebenen Anschaulichkeit entgegengewirkt werden. Außerdem wird in der Unterweisung sichergestellt, dass der Ausbilder durch die verstärkten Fragetechniken nach den Antworten der Auszubildenden auch einen möglichst hohen Gesprächsanteil hat.
Im Lehrgespräch wird die Auszubildende mit verschiedenen Fragen zum selbstständigen Denken angeregt. Gefördert werden die kommunikativen Fähigkeiten der Auszubildenden. Interessiert sind Auszubildende stets, wenn sie die Überzeugung haben, dass das Lernende in der Praxis nützlich ist. Während der Unterweisung wird besonders auf den kooperativen Führungsstil wertgelegt. Die Auszubildende soll bei ihrer Tätigkeit motiviert, aktiviert und durch offene Fragen und hilfsbereite Art von Ängsten und Hemmungen befreit werden.
Die Methode des Lehrgespräches hat fünf Phasen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Fünf Phasen eines Lehrgespräches41
Die erste Etappe der Einstiegsphase dient dazu, einen guten Ansatz zu finden. Der erste Schritt besteht darin, Hemmungen abzubauen, die Motivation durch die Nennung der Lernziele zu erhöhen und die verschiedenen Aufgaben zu erklären. Der Zweck der Unterweisung muss klar sein, dazu gehört eine genaue Erklärung, was die Unterweisung bezwecken soll. In dieser Phase legt der Ausbilder in einem lockerem Gespräch die Grundlage für das gesamte Gespräch. Dabei werden die Vorkenntnisse der Auszubildenden über das betreffende Ausbildungsthema abgefragt. Die Auszubildende sollten in dieser Phase den Großteil des Ausbildungsgesprächs übernehmen.42
In der zweiten Phase der Erarbeitungsphase sind die Fragen und Nachfragen des Ausbilders sehr wichtig. Durch eine kompetente Interaktion und Fragestellung werden die Auszubildenden in die Lage versetzt, das Thema zu erarbeiten, Fragen zu beantworten und durch ihre eigenen (neuen) Erkenntnisse zu dem notwendigen Wissen zu gelangen. Der Ausbilder beschreibt typischerweise eine bestimmte Situation und fragt dann die Auszubildenden nach möglichen Lösungen.43
In der Übungsphase werden alle Feststellungen resümiert. Hierbei ist es in erster Linie wichtig, dass die Auszubildenden ihre Sichtweise und ihr Resümee ziehen, der Ausbilder gibt lediglich Unterstützung bei der korrekten Formulierung.44
Die Nachbereitungsphase stellt die Überprüfung des Ergebnisses mit der Auszubildenden dar. Die Auszubildende wird bei der Erreichung des Lernzieles gelobt und der Ausbilder bedankt sich für die aktive Mitarbeit. Bei einem unterlaufenen Fehler oder bei Unklarheiten wird auf Nachfrage des Auszubildenden diese geklärt. Dabei wird begründet, warum die Auszubildende die richtige Entscheidung getroffen hat. Die Auszubildende wird darauf hingewiesen, dass diese Unterweisung in das Berichtsheft einzutragen ist. Die Auszubildende wird gelobt und der Ausbilder bedankt sich für die aktive Mitarbeit. Die Methode ist kognitiv geprägt, wobei es um das Erlangen von Wissen geht. Hier wird nachvollzogen, erlernt und begriffen.
Um die Methode des Lehrgespräches von einer alternativen Lernmethode zu unterscheiden, wird im Folgenden ein Vergleich mit der Leittextmethode dargelegt.
Bei der Leittextmethode erhält die Auszubildende Unterlagen mit Leitfragen und Leittexten bzw. Quellenhinweisen, die sich mit der Thematik befassen, wobei die Leitfragen als Orientierungshilfe beim Bearbeiten der Leittexte dienen.45 Kern der Leittextmethode ist das Modell der vollständigen Handlung. Insgesamt durchläuft die Leittextmethode sechs Stufen, die im Folgenden dargestellt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 9: Das Modell der vollständigen Handlung46
Die Leittextmethode weist viele Vorteile auf, wie etwa die selbstständige Planung, Durchführung oder Kontrolle. Sie bietet neben fachlichen Kenntnissen und Fertigkeiten die Möglichkeit, kognitive, persönliche und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Allerdings gibt es auch einige Nachteile wie das textgestützte Lernen. Mit der Leittextmethode besteht die Gefahr der zu starken Orientierung an den Leittexten und wirkt dem Lernziel der Selbstständigkeit entgegen. Hinsichtlich der Unterweisung ist diese Lernmethode schlussendlich nicht tauglich, da der Schwerpunkt am 03.08.2022 auf die Verknüpfung von Vorkenntnissen mit den Kreditarten der Sparkasse Dortmund und nicht auf die Erarbeitung von psychomotorischen Fähigkeiten bzw. auf wenig individuelles Erarbeiten von Inhalten über verschiedene Lehrmittel ausgerichtet ist.47 Unteranderem wurde diese Methode ausgewählt, da das Frage-Antwort-Spiel motivierend für beide Seiten wirkt. Zum einen können sich die Auszubildenden anhand ihrer Antworten selbst zur Lösung eines Problems führen, zum anderen unterstützt das direkte konstruktive Feedback die Auszubildenden dabei, ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen und sich zu verbessern.
[...]
1 Statistisches Bundesamt (2022), o. S.
2 Statistisches Bundesamt (2022), o. S.
3 DGFP (Hrsg.) (2004), S. 6.
4 Quelle: Eigene Abbildung.
5 Vgl. Anhang 1; Anhang 3.
6 Quelle: Eigene Abbildung. Daten entnommen aus Sparkasse (o. D.), o. S.
7 Sparkasse (o. D.), o. S.
8 Quelle: Eigene Abbildung.
9 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
10 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
11 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
12 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
13 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
14 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
15 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
16 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
17 Vgl. Anhang: Anhang 1.
18 Vgl. Conte et al. (2020), S. 77.
19 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
20 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3; Anhang 4.
21 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
22 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
23 Quelle: Eigene Abbildung.
24 Vgl. Anhang: Anhang 1.
25 Vgl. Anhang: Anhang 3, Anhang 4.
26 Vgl. Frodl (2020), S. 256.
27 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
28 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
29 Quelle: Eigene Abbildung. Daten entnommen aus Anger (2022), o. S.
30 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3.
31 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
32 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 2; Anhang 3; Anhang 4.
33 Vgl. Krings, Nieland (2019), S. 29.
34 Vgl. Krings, Nieland (2019), S. 31.
35 Vgl. Krings, Nieland (2019), S. 31f.
36 Vgl. Golling (o. D.), o. S.
37 Quelle: Eigene Abbildung. Daten entnommen aus: Golling (o. D.), o. S.
38 Vgl. Anhang: Anhang 1; Anhang 3, Anhang 4.
39 Quelle: Eigene Abbildung. Daten entnommen aus Golling (o. D.), o. S.
40 Schmitz (2020), S. 140 f.
41 Quelle: Eigene Abbildung.
42 Vgl. ADA2GO (o. D.), o. S.
43 Vgl. ADA2GO (o. D.), o. S.
44 Vgl. ADA2GO (o. D.), o. S.
45 Vgl. Universität Köln (o. D.), o. S.
46 Quelle: Eigene Abbildung.
47 Vgl. Schmitz (2020), S. 140f.