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Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2015
17 Seiten, Note: 1,0
AdA Handwerk / Produktion / Gewerbe - Mechanische Berufe, Metall und Kunststoff
1. Didaktische Vorgaben
1.1Angaben zum Azubi
1.2 Unterweisungs- Ort, Zeit, Dauer
1.3Arbeitsmittel
2. Didaktische Analyse
2.1 Grund der Themenwahl
2.2 Formulierung des Lernzielniveaus
2.2.1 Angestrebtes Leitlernziel
2.2.2 Angestrebtes Richtlernziel
2.2.3 Angestrebtes Groblernziel
2.2.4 Angestrebtes Feinlernziel
2.3 Formulierung der Lernzielbereiche
2.3.1 Kognitiver Bereich
2.3.2 Affektiver Bereich
2.3.3 Psychomotorischer Bereich
2.4 Umsetzung von Schlüsselqualifikationen
2.5 Sozialform und Lehrverfahren
2.6 Methodenwahl
3. Ablauf der Unterweisung
3.1 Vorbereitungsphase
3.2 Erarbeitungsphase
3.3 Kontrollphase
3.4Übungsphase
3.5 Arbeitszergliederung von
4. Lernerfolgskontrolle
4.1 optische Lernerfolgskontrolle
4.2 mündliche Lernerfolgskontrolle
4.3 schriftliche Lernerfolgskontrolle
5. Anhang
5.1 Blatt ,,Aufbau und Ablesebeispiel vom Messschieber"
5.2 Blatt ,,Messfehler"
5.3 Skizze des Werkstückes
5.4 Prüfprotokoll zum erfassen der Messwerte
5.5 Auszug aus der Ausbildungsordnung
Der Auszubildende Max Mustermann ist 17 Jahre alt und hat die Realschule erfolgreich abge- schlossen.
Er befindet sich im 1. Halbjahr des ersten Ausbildungsjahres zum Feinwerkmechaniker mit der Fachrichtung Maschinenbau und verfügt somit über wenige Kentnisse im Berufsbild. Er zeigt großes Interesse an den in der Werkstatt stattfindenden Instandsetzungsmaßnahmen und war sehr geschickt bei der letzten Unterweisung „Messen mit dem Stahlmaßstab“, welche die Grundlage für das heutige Thema bildet. Dort wurde ihm auch schon das Prüfprotokoll angewendet. Die bis zum Zeitpunkt erlernten Fähigkeiten hat er schnell aufgenommen und sich eingeprägt. Er hatte bereits einen Messschieber in der Hand und hat auch schon seine Kollegen im Umgang mit diesem beobachtet. Bei Schwierigkeiten hat der Azubi keine Scheu, einen Gesellen um Hilfe zu bitten.
Die Unterweisung findet im Büro des Meisters statt. Dies ist wichtig, um Störungen der Konzentration durch die Geräuschkulisse und unruhige Atmosphäre des Werkstattbetriebes zu vermeiden. Außerdem ist der Auszubildende vor den neugierigen Blicken seiner Kollegen geschützt, die ihn hemmen oder verunsichern könnten.
Für ausreichenden Platz und die benötigten Arbeitsmittel ist gesorgt, die Lichtverhältnisse sind gut. Die Unterweisung findet kurz nach der Frühstückspause, gegen 9.30 Uhr, statt. Für diesen Zeitpunkt spricht die biologische Leistungskurve des Menschen.
Als Dauer der Unterweisung sind ca. 15 - 20 Minuten vorgesehen. Eine Pause oder Ruhephase ist während dieser Zeit nicht erforderlich, da sie keine Aufgaben beinhaltet, welchen extremen körperlichen Belastungen unterliegen.
Für die Unterweisung stehen folgende Arbeitsmittel zur Verfügung:
- 1 Messschieber mit der Noniusskaleneinteilung im Verhältnis 1:20 zur Hauptskale
- 2 Putztücher für die Reinigung des Messerkzeuges und Werkstückes
- 1 Prüfkörper mit verschiedenen Durchmessern und Längen
- 1 Arbeitsblatt „Aufbau des Messschiebers"
- 1 Arbeitsblatt „Messfehler"
- 1 Arbeitsblatt ,,Skizze des Werkstückes"
- 1 Prüfprotokoll zum Erfassen der Messwerte
Ich habe das Thema ,,Messen des Außendurchmessers und der Länge mit dem
„Nonius“ Messschieber gewählt, da dies in der Ausbildungsordnung des Feinwerkmechanikers geregelt ist. Hier ist wie folgt angegeben:
§ 4 Ausbildungsordnung
Abs. 2 (Ausbildungsberufsbild)
Nr. 8 (Teil des Ausbildungsberufsbildes) ,,Prüfen und Messen"
d) (Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten)
,,Längen, insbesondere mit Strichmaßstäben und
Messschiebern unter Berücksichtung von systematischen und zufälligen Messfehlern, messen"
Dies steht im Zusammenhang mit anderen, im Ausbildungsrahmenplan aufgeführten, zu vermittelnden Ausbildungsinhalten. Zum Beispiel:
Nr. 7 (Teil des Ausbildungsberufsbildes) ,,Qualitätsmanagement"
a) (Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten)
,,Prüfverfahren und Prüfmittel anforderungsbezogen anwenden"
---
Nr. 6 (Teil des Ausbildungsberufsbildes)
,,Planen und Steuern von Arbeitsabläufen; Kontrollieren und Beurteilen der Arbeitsergebnisse"
d) (Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten)
,,Arbeitsergebnisse kontrollieren, beurteilen und protokollieren"
Der Auszubildende soll am Ende seiner Berufsausbildung alle erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten besitzen, um den Beruf des Feinwerkmechanikers selbstständig ausüben zu können und mit guten Leistungen die Gesellenprüfung zu bestehen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2.2 Angestrebtes Groblernziel
Angestrebte Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
§4 Abs. 2 Nr. 8 d) (AO)
,,Längen, insbesondere mit Strichmaßstäben und Messschiebern unter
Berücksichtigung von systematischen und zufälligen Messfehlern, messen.
-
§4 Abs. 2 Nr. 7 a) (AO)
,,Püfverfahren und Prüfmittel anforderungsbezogen anwenden"
-
§4 Abs. 2 Nr. 6 d) (AO)
,,Arbeitsergebnisse kontrollieren, beurteilen und protokollieren"
2.2.2 Angestrebtes Feinlernziel
Der Auszubildende ist in der Lage selbstständig den Arbeitsauftrag ,,Messen des
Außendurchmessers und der Länge mit dem ,,Nonius" Messschieber durchzuführen und die gewonnenen Ergebnisse in das Prüfprotokoll einzutragen, unter Berücksichtigung der
Sicherheitsaspekte.
Der Auszubildende kennt den Aufbau des Messschiebers, kann die erforderlichen Arbeitsschritte beim Messen erklären, Messfehler selbstständig erkennen und das Messmittel sicher anwenden.
Zudem kann er beurteilen, ob das gefertigte Werkstück der Qualitätsanforderung entspricht, indem er die Maße einem Soll- Istvergleich durchführt.
Der Auszubildende ist in der Lage, durch sein Fachwissen, sicher und genau zu arbeiten. Er geht pfleglich mit den Messmitteln um, hält Ordnung an seinem Arbeitsplatz und kennt und beachtet die Unfallverhütungsvorschriften.
Der Auszubildende kann selbstständig mit dem Messschieber umgehen, ihn fachgerecht anwenden und die gemessenen Werte fehlerfrei
ablesen, sowie in das Prüfprotokoll eintragen.
Folgende Schlüsselqualifikationen sollen mit der Unterweisung gefördert werden:
Humankompetenz
Die Humankompetenz beschreibt Kenntnisse und Fähigkeiten, in denen sich die individuelle
Haltung im beruflichen Umfeld ausdrückt. Innerhalb der Unterweisung wird dem Auszubildenden die große Bedeutung vom richtigen Umgang mit Messwerkzeugen bewusst gemacht, sowie das eigenständige Protokollieren der abgelesenen Zahlenwerte auf das Prüfprotokoll. Dies fördert neben der Selbstständigkeit und der Zuverlässigkeit des Auszubildenden, vor allem die Motivation.
Lernkompetenz
Die Methodenkompetenz beschreibt Kenntnisse und Fähigkeiten, im beruflichen wie außerberuflichen Bereich, Probleme selbstständig zu lösen. unter Verwendung von Problemlösungsstrategien verschiedener Lern- und Arbeitsmethoden. Durch das Prüfen der einzelnen Messbereiche mit dem geeigneten Messwerkzeug und darüber hinaus eigenständige Auswertung auf dem Prüfprotokoll, wird neben der Verantwortungsbewusstsein, die Fähigkeit theoretische Vorgaben praktisch zu prüfen, gefördert.
Sozialkompetenz
Die Sozialkompetenz beschreibt Kenntnisse und Fähigkeiten, die dazu befähigen in Beziehungen zu anderen Menschen situationsgerecht zu handeln. Durch die Interaktion mit dem Ausbilder innerhalb der Unterweisung wird hier insbesondere die Kommunikationsfähigkeit des Auszubildenden gefördert.
Dem Azubi wird im Rahmen einer Unterweisung eine neue Arbeitstätigkeit vorgeführt und ihm werden Unfallverhütungsmaßnahmen nahegebracht.
Der Verlauf wird vom Ausbilder kontrolliert und bestimmt.
Deswegen bietet sich hier als Sozialform die Ausbilderzentrierte Methode an.
Die Arbeitstätigkeit wird unter mehr oder weniger großer Lenkung des Ausbilders Schritt für Schritt gemeinsam mit dem Azubi durchgeführt. Ausbilder und Azubi sind mehr oder weniger gleich aktiv. So wird der Azubi durch gezielte, aufeindander aufbauende Fragen, in eine bestimmte Richtung gelenkt, um die Aufgabe zu erarbeiten.
Der Ausbilder fordert den Azubi zu Stellungnahmen, Beurteilungen und einzelnen Arbeitsschritten auf und gibt zudem auch Handlungsimpulse.
Als Lehrverfahren wird das entwickelnde Lehrverfahren angewendet.
Als Methode wird hier die erarbeitende Unterweisungsmethode gewählt.
Durch die erarbeitende Unterweisungsform bietet sich dem Lehrling die Möglichkeit eines großen Lernerfolgs, da er sich selbst aktiv mit dem Lernstoff beschäftigt. Der Lernstoff festigt sich somit erheblich schneller.
Fehler sind bei der Ausbildungseinheit sofort erkennbar, der Lehrling kann sie selber korrigieren und es ermöglicht dem Ausbilder, Hilfestellung zu geben.
Der Azubi wird von mir in der Werkstatt begrüßt und ich erkundige mich nach seinem Befinden.
Ich erzähle dem Lehrling, dass wir heute mit dem Messschieber ein Werkstück vermessen
und anschließend die Messergebnisse im Prüfprotokoll eintragen, welches ihm schon bekannt ist. Da ein Mitarbeiter, unter Beobachtung vom Azubi, am vorigen Tag eine Welle gedreht hat, schlage ich ihm vor, diese zu vermessen, um sein Interesse zu wecken.
Ich erkundige mich bei dem Lehrling über seine Vorkenntnisse zum Messschieber.
Ich weise den Lehrling auf die Unfallgefahren hin und zeige ihm, dass der Messschieber an manchen Stellen sehr spitz ist und er sich an diesen Stellen verletzen kann.
In dieser Phase der erarbeitenden Methode wird mit dem Azubi zusammen das Lernziel erarbeitet.
Ich befrage den Lehrling zu den einzelnen Arbeitsschritten und lasse mir die einzelnen Schritte von ihm begründen. (Wie kann man vorgehen? Warum gerade so?) Ich gehe die einzelnen Punkte der Durchführung mit ihm durch, weise ihn auf Schwierigkeiten hin und kann bei Problemen sofort Hilfestellung leisten. Der Lehrling sollte aber versuchen, die einzelnen Schritte selbst zu erarbeiten und jeden einzelnen Schritt in Ruhe und ohne Zeitdruck durchführen.
In der Kontrollphase werde ich den Azubi befragen, wie er seine Arbeit bewerten würde.
Hier nehmen wir die Zeichnung des Werkstückes zur Hand und schauen ob der ermittelte Messwert mit der Eintragung im Prüfprotokoll übereinstimmt.
Der Lehrling hat vorab von mir ein Prüfprotokoll bekommen, in das er sein gemessenes Maß einträgt. Als Anerkennung seiner Leistung lobe ich den Lehrling.
Nachdem der Azubi und ich die Kontrollphase abgeschlossen haben, gebe ich ihm noch weitere Messpunkte am Werkstück, um das Lernziel zu vertiefen.
Währenddessen achte ich darauf, dass sich keine Fehler verfestigen.
[...]