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Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2016
9 Seiten
Mein Lehrling ist 17 Jahre alt und aktuell am Ende seines ersten Lehrjahres. Er hat vor zwei Jahren die mittlere Reife mit einem Notendurchschnitt von 3.0 abgeschlossen. Direkt nach seinem Abschluss absolvierte er ein zweiwöchiges Praktikum in meinem Betrieb, welches ihn näher an das Berufsbild des KFZ- Mechatronikers heran gebracht hat. Zudem hat es mich zeitgleich in der Vermutung bestärkt, dass dieser Beruf geeignet für ihn sein könnte. Er hat direkt danach für ein Jahr im elterlichen Betrieb als Aushilfe gearbeitet. In dieser Zeit hat er seinen Führerschein erworben und darf nun durch begleitete Fahrten am Straßenverkehr teilnehmen. Aus diesem Grund darf er zwar nicht im Betrieb Fahrzeuge bewegen, weiß aber, wie ein Fahrzeug funktioniert. In seiner Freizeit hilft er mittlerweile bei einem Amateur-Rennteam und wird somit auch nebenberuflich mit der Thematik des KFZ-Mechatronikers konfrontiert. Seine Eltern habe ich während des Praktikums kurz kennen lernen können. Sie wirkten sehr nett, jedoch konnte ich bei diesem Treffen feststellen, dass Sie ihrem Sohn nicht viel zutrauen, was auch in der Vergangenheit schon der Fall war. Dadurch ist der Auszubildende diesbezüglich sehr negativ eingestellt, vor allem wenn es um selbstständiges Arbeiten geht. Dies konnte ich im ersten Ausbildungsjahr etwas verbessern, aber daran muss noch weiter gearbeitet werden. Aus diesem Grund stehe ich ihm natürlich gerne mit Erklärungen zur Seite, freue mich aber, wenn ich eine Aufgabe finde, die er sich selbst erarbeiten kann und somit sein Selbstvertrauen weiter aufbauen kann. Bei einem Treffen mit dem Berufsschullehrer habe ich erfahren, dass er in der Berufsschule mittelmäßig mitarbeitet, oft abgelenkt ist und nicht regelmäßig konzentriert mitarbeitet. Dies versuche ich, nach meinen Möglichkeiten zu verbessern.
Soweit ich es beurteilen kann, hat er ein gutes Verhältnis zu anderen Mitarbeitern und seinen Vorgesetzten. Ich persönlich komme gut mit ihm klar, und er weiß, dass er bei Problemen und Fragen immer zu mir kommen kann, ohne Angst haben zu müssen, herablassende Kommentare als Antwort zu bekommen. Zudem hat er einige Freunde im Betrieb, was hilft, das Betriebsklima zu verbessern. Somit ist er für mich ein wichtiger Mitarbeiter im Betrieb.
Wir sind eine mittelgroße Werkstatt mit 15 Mitarbeitern. Davon arbeiten zwei in der Buchhaltung, zwei im Verkauf, drei in der Serviceannahme und Information und zuletzt acht in der Werkstatt. Diese lassen sich nochmals unterteilen in einen Meister, drei für Karosserie- und Lackarbeiten und vier Mechatroniker. Durch dieses breite Spektrum an Tätigkeiten, die von uns im Betrieb angeboten werden, haben wir alle Ausbildungsmöglichkeiten für das praktische Erarbeiten laut Ausbildungsordnung.
Wir sind spezialisiert auf Fahrzeuge aus dem VW-Konzern und in diesem Bereich schon 10 Jahre tätig. Ich bin einer der Mechatroniker im Betrieb und zuständig für Servicearbeiten, wie zum Beispiel Wartungen. Der Meister hat mir einen Auszubildenden zugeteilt, weil ich schon drei andere Auszubildende in ihrer Ausbildung Unterweisen durfte. Da der Auszubildende hier direkt am „Ort des Geschehens“ sein kann, sehe ich hier für ihn die besten Grundlagen für eine gelungene Ausbildung. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass er unser mittlerweile sechster Azubi sein wird, was zeigt, dass wir schon praktische Erfahrung mit Auszubildenden sammeln konnten.
Gliederung und Beschreibung des Themas
Themenbereich und Teilthemen
Tausch eines defekten Blinker-Leuchtmittels im Scheinwerfer
Thema im Ausbildungsrahmenplan:
Montieren, Demontieren und Instandsetzen von Bauteilen, Baugruppen und Systemen (§ 4 Nr. 12 l)
Teilthema im Ausbildungsrahmenplan:
Elektrische Verbindungen und Anschlüsse herstellen, überprüfen, instandsetzen und dokumentieren
Ich habe dieses Thema gewählt, da der Themenbereich „Wartung und Instandsetzen von elektrischen Verbindungen“ im Ausbildungsrahmenplan zu diesem Zeitpunkt empfohlen wird und ich aus dem Ausbildungsnachweis des Auszubildenden erlesen konnte, dass dieses Teilthema grade auch in seiner Berufsschule angesprochen wurde. Somit wird diese Unterweisung auf die Erkenntnisse der Berufsschule aufbauen. Des Weiteren kann er so in Zukunft diese Arbeiten selbstständig ausführen, wodurch seine Selbstständigkeit und Selbstvertrauen in seine Arbeiten gestärkt wird. Die Aussage, ihn später gerne alleine solche Instandsetzungsarbeiten ausführen lassen zu wollen, kann meiner Meinung nach auch sehr motivierend auf ihn wirken.
Auf die Unfallgefahren bei dieser Unterweisung weise ich den Auszubildenden noch einmal ausdrücklich hin. Für die heute durchgeführte Unterweisung sind, wie sonst auch, Arbeitsschuhe und Arbeitskleidung zu tragen. Besondere Beachtung sollte den Arbeiten im Motorraum immer geschenkt werden, auch wenn nicht direkt am Motor gearbeitet wird. Es besteht die Gefahr von Verbrennungen an heißen Motorteilen oder eingeschalteten Leuchtmitteln, weshalb das Fahrzeug hierfür immer ausgeschaltet sein muss, um nicht aus Versehen in sich bewegende Teile (wie Keilriemen oder Lüfterrad) greifen zu können. Außerdem besteht die Gefahr, sich an scharfen Motorteilen oder der Karosserie zu schneiden. Aus diesem Grund sind Handschuhe zu tragen. Beim Ausbau der defekten Leuchtmittel ist zum Schutz vor Glassplittern eine Schutzbrille erforderlich, da es sich bei diesem Bauteil um ein defektes Bauteil handelt und Leuchtmittel meist unter einigen Bar Druck stehen. Zudem besteht Explosionsgefahr, Gefahr vor herumfliegenden Glassplittern und eine Quetschgefahr beim Öffnen und Schließen der Motorhaube.
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