Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2019
16 Seiten, Note: 2
Einordnung des Unterweisungsinhaltes
1. Thema der Unterweisung
2. Ausgangssituation
2.1. Ausbildungsberuf
2.2. Auszubildende
2.3. Vorkenntnisse
2.4. Betriebliche Handlungssituation
3. Lernzielbeschreibung
3.1. Lernzielarten
3.2. Lernbereiche
3.3. Wahrnehmungstypen
3.4. Lernzielkontrolle
4. Schlüsselqualifikationen
5. Pädagogische Prinzipien und Begründung der Lehrmethode
6. Motivation
7. Organisatorische Rahmenbedingungen
7.1. Lernort
7.2. Arbeitsmittel
7.3. Zeitpunkt und Dauer
8. Unterweisung nach der Vier-Stufen-Methode
8.1. Ablauf der Unterweisung
11. Literaturverzeichnis
Durch das Bundesministerium für Wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie wurde am 13. Februar 1998 eine Verordnung über die Berufsausbildung im Gastgewerbe inklusive eines Ausbildungsrahmenplanes erstellt[1].
Diese Verordnung gilt für die folgenden Ausbildungsberufe:
- Fachkraft im Gastgewerbe
- Restaurantfachmann/-frau
- Hotelfachmann/-frau
- Hotelkaufmann/-frau
- Fachmann/-frau für Systemgastronomie
Laut Ausbildungsrahmenplan ist der Ausbildungsinhalt wie folgt einzuordnen:
Einordnung in den Ausbildungsrahmenplan
Gemeinsame berufliche Fachbildung
Lernfeld 5 –Wirtschaftsdienst- (§ 4 Nr. 13)
a) Gästeräume angebots- und anlassbezogen herrichten
b) Gästeräume reinigen und pflegen
Inhalt folgender Ausbildungsberufe
alle oben genannten
„Wie beziehe ich Kopfkissen und Deckbett in einem Abreisezimmer?“ Mit dieser Unterweisung soll der/die Auszubildende in einem ersten Teilschritt an die vielfältigen Arbeitsgänge bei der Zimmerreinigung herangeführt werden. Nach der Einheit soll er/sie fähig sein, ein Kopfkissen und ein Deckbett selbstständig zu beziehen und es dem Standard des Hauses entsprechend auf dem Bett anzuordnen. Desweiteren beherrscht er/sie danach die dabei zu berücksichtigenden Unfall- und Hygienevorschriften.
In diesem Fall handelt es sich um den staatlich anerkannten Ausbildungsberuf Hotelfachmann/-frau, wobei das Thema der Unterweisung laut Ausbildungsrahmenplan für die gemeinsame berufliche Fachbildung der Berufe Fachkraft im Gastgewerbe, Restaurantfachmann/-frau, Hotelfachmann/-frau, Hotelkaufmann/-frau und Fachmann/-frau für Systemgastronomie vorgesehen ist.
Die Ausbildungsdauer der Hotelfachleute erstreckt sich laut § 2 der Verordnung zur Berufsausbildung über drei Jahre. Der Bereich Wirtschaftsdienst ist im Ausbildungsrahmenplan zweimal für jeweils 12 Wochen vorgesehen. Die erste Einheit erfolgt im 2. Ausbildungsjahr mit den Einheiten Gästeräume reinigen und pflegen sowie Gästeräume angebots- und anlassbezogen herrichten. Im 3. Ausbildungsjahr folgen dann die Einheiten Kontrollarbeiten unter Verwendung von Organisationsmitteln ausführen und bereichsbezogenen Personaleinsatz planen.
Für die genannte Unterweisung ist unsere 19-jährige Auszubildende Antonia Krause vorgesehen. Sie befindet sich am Anfang des 2. Ausbildungsjahres.
Frau Krause absolvierte nach der Realschule die 2-jährige Fachoberschule Ernährung/Hauswirtschaft und hat bereits ihre Praktikumstage des 1. Schuljahres bei uns absolviert. Sie erhielt dadurch schon im Vorfeld wertvolle Einblicke in unser Haus und die Arbeitsabläufe und entschied sich nach erfolgreichem Abschluss der FOS für eine Ausbildung in unserem Betrieb.
Frau Krause hat ein gefestigtes familiäres Umfeld mit vielen Freunden. In ihrer Freizeit besucht sie regelmäßig ein Fitness-Studio, nimmt dort an diversen Kursen teil oder trifft sich nach Dienstende für gemeinsame Unternehmungen mit ihren Freunden.
Wir haben Frau Krause schon im Praktikum als sehr interessiert und engagiert kennengelernt. Sie hat von Anfang an stets gast- und auch unternehmensorientiert gearbeitet und wird auch seit Ausbildungsbeginn wegen ihrer herzlichen und hilfsbereiten Art von allen Kollegen geachtet.
Die Auszubildende hat, wie alle anderen Auszubildenden, während der ersten 10 Wochen ihrer Ausbildung eine Schnupperwoche auf der Etage (Wirtschaftsdienst) durchlaufen, bringt aber sonst keine Vorkenntnis mit.
Unser privat geführtes Stadt-Hotel mit guter Autobahnanbindung (Klientel: Geschäftsreisende, Tagungsgäste und Stop-Over-Einzelreisende zur Ferienzeit) verfügt über 48 Zimmer. Der Wirtschaftsdienst trägt mit der Reinigung und Pflege zur Erhaltung des umsatzstärksten und gewinnbringendsten Produkts -dem Hotelzimmer- bei. Somit hat diese Abteilung eine Schlüsselstellung für das Wohlbefinden der Gäste und trägt maßgeblich zum Betriebserfolg bei.
Frau Krause wird daher gleich von Beginn an in die wichtigen Aufgaben der Zimmerreinigung einbezogen und schrittweise in allen Arbeitsgängen unterwiesen. An ihrem ersten Tag in der Abteilung starten wir mit dem Beziehen frischer Bettwäsche und dem hausüblichen Auflegen von Kopfkissen und Deckbett im Hotelzimmer.[2]
Berufsbild Hotelfachmann/-frau
Handlungsfeld Wirtschaftsdienst
Richtlernziel Gästezimmer reinigen und pflegen
Groblernziel Arbeitsgänge bei der Zimmerreinigung eines Abreisezimmers
Feinlernziel Bett machen -> Kopfkissen und Deckbett mit frischer Bettwäsche beziehen und hausüblich auf dem Bett platzieren[3]
Kognitiv In diesem Lernbereich wird die Tätigkeit im Verstand (Kopf) begriffen, erfasst und erkannt.
Beispiel:
Die Auszubildende kann den Arbeitsablauf des Beziehens von Kopfkissen und Deckbett in zeitlich richtiger Reihenfolge unter Berücksichtigung der Hygiene- und Unfallvorschriften wiedergeben.
Psychomotorisch In diesem Lernbereich wird die Ebene der manuellen Ausführung der Tätigkeit angesprochen.
Beispiel:
Die Auszubildende kann Kopfkissen und Deckbett beziehen und hausüblich auf dem Bett platzieren.
Affektiv Dieser Lernbereich involviert die Gefühlsebene, die Einstellung und die Werte und Normen zur Tätigkeit.
Beispiel:
Die Auszubildende erkennt die Wertig- und Wichtigkeit der Aufgabe und sie ist bestärkt, diese sorgfältig auszuführen. Ihr Verantwortungsbewusstsein für die gewissenhafte Ausführung, der ihr übertragenen Arbeiten, wird weiter ausgebaut.[4]
Erwiesenermaßen lernt jeder Mensch anders. In der Lernpsychologie werden daher die folgenden unterschiedlichen Wahrnehmungstypen beschrieben:
Visueller Typ
-Aufnahme über die Augen-
Auditiver Typ
-Aufnahme über das Gehör-
Haptischer Typ
-Aufnahme über die Hände/Anfassen-
Es ist also maßgeblich für eine erfolgreiche Unterweisung alle der oben genannten Wahrnehmungskanäle anzusprechen. In diesem Fall erfolgt die geplante Unterweisung in der Vier-Stufen-Methode. Hier werden durch Erklären und Vormachen sowie bildlicher und schriftlicher Darstellung der Arbeitsabläufe (Wiederholung der Arbeitsgänge) durch den Ausbilder und eigenes Ausführen der Tätigkeit sowie deren Wiederholung in der Übungsphase durch die Auszubildende alle Bereiche angesprochen. Die Auszubildende hört zu und verfolgt mit Augen und Ohren die zu erlernende Tätigkeit (hören und sehen), hat die Möglichkeit diese im Anschluss im Handout zu erlesen (lesen) und in der Phase des Nachmachens und Erläuterns darüber zu reden. Bereits hier und durch weiteres selbständiges Üben findet ein aktiver Prozess des Selbermachens statt. Diese komplette Ansprache aller Sinne stellt einen höheren Behaltenserfolg da und spornt die Auszubildende an.[5]
Um eine Ausbildungseinheit erfolgreich abzuschließen, gilt es ein Lernziel klar zu formulieren. Nur wenn zu Beginn eindeutig festgelegt ist, was erreicht werden soll, hat die Auszubildende eine Orientierung in Bezug auf die Erwartung an ihr Endverhalten und es kann kontrolliert werden, ob das Ziel erreicht wurde.
Für die geplante Unterweisung ist das Ziel klar formuliert: wie beziehe ich Kopfkissen und Deckbett für ein Abreisezimmer. Weiterhin ist durch die praktische Ausführung direkt am Arbeitsplatz Praxisnähe gegeben.
Zur optimalen Anschaulichkeit werden sowohl die im Alltag verwendeten Arbeitsmittel genutzt, als auch Schaubilder der einzelnen Arbeitsschritte auf Karteikarten.
Der Auszubildenden wird genügend Zeit zur Übung, Wiederholung und Vertiefung eingeräumt. Somit hat sie die Möglichkeit, auch eigenverantwortlich und selbstständig zu handeln und das Lernziel zu erreichen, sprich den Erfolg zu sichern.[6]
Das oberste Ziel der Ausbildung ist es die Handlungsfähigkeit der Auszubildenden zu entwickeln. Hierfür bekommt sie die nötige Fachkompetenz durch das Erlernen der erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Um jedoch dieses Fachwissen erfolgreich anzuwenden, gilt es auch sogenannte Schlüsselqualifikationen zu fördern. Dazu zählen die Methoden-, Persönlichkeits- und Sozialkompetenz.
[...]
[1] Ausbildungsleitfaden Hotelfachmann/-Frau FELDHAUS VERLAG, Hamburg
[2] Hotel & Gast, FACHBUCHVERLAG PFANNEBERG, Haan-Gruiten
[3] Ausbildungsleitfaden Hotelfachmann/-Frau FELDHAUS VERLAG, Hamburg
[4] Kompaktwissen AEVO, BILDUNGSVERLAG EINS WESTERMANN
[5] Kompaktwissen AEVO, BILDUNGSVERLAG EINS WESTERMANN
[6] Kompaktwissen AEVO, BILDUNGSVERLAG EINS WESTERMANN
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