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Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2006
17 Seiten, Note: 1
AdA Handwerk / Produktion / Gewerbe - Mechanische Berufe, Metall und Kunststoff
Kapitel 1 Einführung
Kapitel 2 Sachanalyse
2.1 Sachstruktur
2.2 Arbeitszergliederung
Kapitel 3 Didaktische Analyse
3.1 Begründung der Themenwahl
3.2 Entscheidungsanalyse
3.3 Lernzielbereiche
Kapitel 4 Lernzielfestlegung
4.1 Groblernziele
4.2 Feinlernziele
Kapitel 5 Methodische Überlegungen
5.1 Unterweisungskonzept
5.2 Stufung
5.3 Sozialformen
5.4 Aktionsformen
5.5 Planung der Lern - Motivationshilfen
5.6 Planung der Lernerfolgkontrolle
5.7 Lern und Lösungshilfen
5.8 Abschlussgespräch
5.9 Nachbereitung
Kapitel 6 Medienwahl
Kapitel 7 Ablaufplanung
Kapitel 8 Anlagen
Kapitel 9 Erklärung
Name des Prüfungsteilnehmers: Stefan Mahler
Tag der Unterweisung: 14.03.2006
Ausbildungsberuf: Werkzeugmechaniker
Fachrichtung: Stanz – und Umformtechnik
Thema der Unterweisung: Körnen von Bohrungsmitten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ausbildungsstand: 1 Quartal im 1. Ausbildungsjahr
Lernort: Die Unterweisung der Auszubildenden findet in der gut gelüfteten Ausbildungswerkstatt (21 Grad Raumtemperatur, die Lichtverhältnisse sind durch Tageslicht und Neonröhren sehr gut, der Lärmpegel ist ertragbar) der Firma BKB statt und zwar am Dienstag dem 14.03.06 um 9:30 Uhr, nach der Frühstückspause, (da der Biorhythmus dann eine höhere Aufnahmefähigkeit gewährleistet).
Die Unterweisung wird ca. 20 min dauern und daher sind keine Pausen vorgesehen.
Die notwendigen Arbeitsmittel und Medien sind vorhanden, für eine störungsfreie Unterweisung ist gesorgt.
Unterweisungsdauer: ca. 20 min
Ausbildungsmittel: Reißnadel, Stahlmaßstab, Körner, Schlosserhammer 300g,
Anschlagwinkel, Werkstattfeile A 200 - 3
Anreißen und Körnen sind wichtige Vorgänge in der Metallbearbeitung. Sie setzen Wissen im Bezug auf Werkstoffeigenschaften und nachfolgende Bearbeitung des Werkstückes voraus. Weiterhin sind Kenntnisse im Lesen von technischen Zeichnungen nötig, um daraus die zu übertragenden Maße ablesen zu können. Um Maße auf das Rohteil übertragen zu können geht man von zwei oder drei Ebenen aus, den Maßbezugsebenen. Zweckmäßigerweise werden äußere Flächen als Maßbezugsebenen gewählt, wobei diese Flächen meist vor dem Anreißen so bearbeitet werden, dass sie eben und winkelig sind. Bei symmetrischen Werkstücken legt man auch Maßbezugsebenen in die Werkstückmitte. Oft trägt man vor dem anreißen eine Farbschicht auf die Anreißfläche auf, damit die Risslinien besser sichtbar sind. Als Anreißwerkzeuge werden meist gehärtete Anreißnadeln oder Reißnadeln mit Hartmetallspitze verwendet. Da die Reißnadeln härter als der Werkstoff sind, werden auf dem Werkstück Risslinien erzeugt. Oft sind jedoch solche Einkerbungen unerwünscht, weil Aussehen und Festigkeit des Bauteils beeinträchtigt werden. Dünnwandige, gehärtete und kerbempfindliche Werkstücke werden mit einer Messingreißnadel, Leichtmetallbleche mit Bleistift angerissen. Diese Anreißmittel sind weicher als der Werkstoff und erzeugen die Anreißlinie mittels Materialauftrag. Die Reißnadel selber gibt es in gerader und winkliger Form. Weiterhin gibt es Hilfsmittel wie Anreißplatten, Streichmaß und Parallelreißer mit denen Kanten und oberflächenparallele Linien schnell und sicher angerissen werden können. Mittels Anschlagwinkel können gut rechtwinklig verlaufende Risse angezeichnet werden. Bohrungsabstände trägt man mit dem Stahlmaßstab von einer Maßbezugslinie aus ab. Kreisbögen können mit Hilfe eines Reißzirkels und komplizierte Formen mit einer Schablone angerissen werden. Beim Körnen werden durch Hammerschläge mittels eines Körners kleine kegelförmige Vertiefungen in die Werkstückoberfläche geschlagen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Körner selbst sollte eine Spitze mit einem Winkel zwischen 30 und 60 Grad haben. Die Körnung muss exakt an der vorgegebenen Stelle erfolgen, bei Bohrungsmitten also genau im Schnittpunkt der Anrisslinien. Dies ist wichtig um die nachfolgende Bohrung maßgenau und in hoher Qualität ausführen zu können.
1. Werkzeugauswahl und benötigte Maße
Anhand der technischen Zeichnung sollten die benötigten Maße und Angaben zum Werkstoff ermittelt werden. Es erfolgt die Auswahl der benötigten Werkzeuge. Dies sind ein Stahlmaßstab, eine Reißnadel, ein Körner, ein Schlosserhammer 300g, ein Anschlagwinkel, eine Flachfeile sowie eine gerade, stabile Unterlage (Werkbank).
2. Werkstück vorbereiten
Werkstück auf feste Unterlage (Werkbank) legen,
3. Werkstück anreißen
Mittels Stahlmaßstab werden von der Maßbezugskante aus die vorgegebenen Maße abgetragen. Hierbei wird mit festem, gleichmäßigem Druck die Anreißnadel am Stahlmaßstab entlang gezogen, sodass eine sichtbare Risslinie entsteht.
4. Bohrungsmitten verkörnen
Im Schnittpunkt der Risslinien liegen die Bohrungsmitten. Die Körnerspitze wird auf dem Schnittpunkt gesetzt. Dabei wird der Körner leicht schräg im Winkel von ca. 60 Grad gehalten um freie Sicht zu gewährleisten. Nun richtet man den Körner senkrecht auf und körnt mittels sachten Hammerschlags leicht an.
5. Körnungen kontrollieren und ev. korrigieren
Die leichte Körnung wird auf exakten Sitz im Schnittpunkt kontrolliert. Gegebenenfalls wird der Körner schräg angesetzt und die Körnung in die richtige Richtung getrieben.
6. Körnung ausführen
Stimmt die Position der Ankörnung exakt kann mit einem kräftigen Hammerschlag die Körnung endgültig ausgeführt werden.
7. Endkontrolle
Abschließend wird nochmals genau kontrolliert ob die Körnung auch exakt im Kreuzpunkt der Schnittlinien liegt. Ist dies der Fall war die Körnung erfolgreich. Beim spätern Bohren hat der Bohrer nun die erforderliche Anfangsführung.
Ich habe mich für die 4-Stuffen Methode entschieden, weil es sich um eine lernschwache Gruppe handelt, dass Thema für die 4-Stuffen Methode ausgezeichnet geeignet ist und so am besten vermittelt werden kann (Handlungsorientierte Methode) und sich in der Vergangenheit sehr bewährt hat.
Das Thema Körnen von Bohrungsmitten wurde gewählt weil es sich dabei um eine Fertigkeit handelt, welche der auszubildende Werkzeugmechaniker Fachrichtung Stanz- Umformtechnik in seinem spätern Arbeitsleben noch sehr oft benötigen wird. In der beruflichen Praxis müssen sehr häufig Werkstücke mit Maßen versehen werden um eine weitere Bearbeitung zu ermöglichen. Eine solche weitere Bearbeitung ist zum Beispiel das Herstellen von Bohrungen. Um eine solche Bohrung maßgenau und in hoher Qualität fertigen zu können bedarf es einerseits einer präzisen Maßübertragung auf das Werkstück und natürlich einer fachgerechten Ankörnung. Dies ist nötig um das sichere Ansetzen des Bohrers zu gewährleisten. Das Beherrschen der Fertigkeiten Anreißen und Körnen ist also eine unabdingbare Voraussetzung, um nachfolgende Arbeiten qualitätsgerecht ausführen zu können. Durch die heutige Automatisierung und hier speziell die Bearbeitung von Werkstücken mittels CNC-Maschinen werden solche Bohrungen zwar meist maschinell gefertigt jedoch wird es immer wieder Aufgabengebiete wie z.B. die Reparatur geben wo es auf manuelle Fertigung ankommt. Im Ausbildungsrahmenplan der Ausbildungsordnung des Werkzeugmechaniker Stanz- Umformtechnik wird nicht umsonst das Erlernen dieser Fertigkeiten und Kenntnisse gefördert.
Konkret heißt es dort:
Ausbildungsrahmenplan lfd. 9 f) Werkzeugmechaniker - Fachrichtung Stanz- Umformtechnik 1. Ausbildungsjahr „Bezuglinien, Bohrungsmitten und Umrisse an Werkstücken unter Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften und nachfolgender Bearbeitung anreißen und körnen“.
Wie bereits angesprochen wird angenommen das die grundlegenden theoretischen Kenntnisse bereits in der Berufsschule vermittelt wurden und die Auszubildenden bereits ausreichend Wissen über Werkstoffeigenschaften, lesen von technischen Zeichnungen und Anreißen besitzen. Die Auszubildenden wissen das bei der Auswahl der Reißnadel der zu bearbeitende Werkstoff ausschlaggebend ist und das der Körner härter als der zu bearbeitende Werkstoff sein muss. Bei der Unterweisung geht es also mehr um das Vermitteln der psychomotorischen Fertigkeiten und das Anwenden des theoretischen Wissens auf die Praxis. Die Auszubildenden sollen die Arbeitsschritte beim Ankörnen von Bohrungsmitten erklären und nachvollziehen können. Auswirkungen der zu erlernenden Tätigkeit auf nachfolgende Bearbeitungsschritte sind zu beschreiben. Die Auswahl des Werkzeuges ist zu begründen. Als Lernzielkontrolle dienen das eigenständige Nachmachen der Fertigkeit (psychomotorischer Bereich), Erklären der Arbeitsschritte durch den Auszubildenden (kognitiver Bereich) und Beobachten von Mitarbeit, Motivation, Einsicht der Vorgänge, Beobachten der Arbeitssicherheit (affektiver Bereich).
Lernziele im kognitiven Bereich
Die Auszubildenden können den Arbeitsablauf des Körnens erklären und wissen, wann sie das Körnen anwenden müssen. Mit den notwendigen Sicherheitsvorschriften sind sie vertraut.
Operrationalisiertes Lernziel: Erklären des Arbeitsablaufes vom Körnen
Lernziele im affektiven Bereich
Die Auszubildenden arbeiten sorgfältig und genau, sie halten ihren Arbeitsplatz Sauber und wenden somit die gelernten Sicherheitsvorschriften in der Praxis an.
Operrationalisiertes Lernziel: Die Auszubildenden prüfen unaufgefordert die
Qualität der Körnung
Lernziele im psychomotorischen Bereich
Die Auszubildenden Können, fachgerecht und selbstständig ankörnen, als Grundlage für weitere Arbeitsschritte.
Operrationalisiertes Lernziel: Handhabung von Werkzeug und Material
Dem Ausbildungsberuf des Werkzeugmechanikers, Fachrichtung Stanz- Umformtechnik kann folgendes Richtlernziel entnommen werden:
Lfd. Nr. 9 Prüfen, Anreißen und Kennzeichnen. § 4 Abs. 1 Nr. 9 f) Bezugslinien,
Bohrungsmitten und Umrisse an Werkstücken unter Berücksichtigung der Werkstoffeigenschaften und nachfolgender Bearbeitung anreißen und körnen.
Groblernziel der vergangen Stunde, Anreißen von Bohrungsmitten.
Aus dem oben genannten Richtlernziel ergibt sich das Groblernziel für diese Stunde:
„Ankörnen von Bohrungsmitten“
Sowie das Groblernziel für die nächste Stunde, Bohren der angerissenen und angekörnten Bohrungsmitten.
Der Auszubildende kann:
Arbeitsschutzmaßnahmen, Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsregeln erläutern
die notwendigen Arbeitsmittel nennen und beschreiben
erklären wozu man körnt
den Körner und seine Funktionen beschreiben
das Körnen fachgerecht durchführen und erläutern
Auswirkungen einer fehlerhaften Körnung beschreiben
Arbeitssicherheitsmaßnahmen bei den verwendeten Werkzeugen aufzählen
[...]