Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2006
13 Seiten, Note: 20 Punkte
1. ALLGEMEINE VORÜBERLEGUNGEN
1.1 Was soll vermittelt werden?
1.2 Ausbildungsbetrieb
1.3 Wo werden die Ausbildungseinheiten vermittelt?
1.4 Wem werden die Inhalte unterwiesen?
1.5 Wann wird die Einheit durchgeführt?
1.6 Welche Hilfsmittel werden benutzt?
2. Lernziele
2.1 Gedanken zur Didaktik
2.2 Definieren des Richtlernzieles
2.3 Definieren des Groblernzieles
2.4 Definieren der Feinlernziele
2.5 Lernzielbereiche
3. Erläuterung der Unterweisungsmethode
3.1 Welche Methode wird verwendet und warum?
3.2 Voraussetzungen für die 4-Stufen Methode
3.3 Welche Vorkenntnisse werden benötigt?
4. Durchführung der Unterweisung
4.1 Stufe 1: Vorbereitung
4.2 Stufe 2: Vormachen
4.3 Stufe 3: Nachmachen
4.4 Stufe 4: Übung und Festigung
5. Beispielbilder
6. Merkblatt
7. Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan
Vermittelt werden soll das Austauschen einer Netzwerkkarte aus einem PC. Nur über eine Netzwerkkarte ist ein Computer fähig, sich in ein Netzwerk zu integrieren. Sie stellt die Schnittstelle der Daten im Computer und denen, die über das angeschlossene Kabel empfangen bzw. versendet werden, dar.
Nach der Verordnung über die Berufsausbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik, Fachrichtung Fachinformatiker/Fachinformatikerin (BGBI. I S. S1741 vom 15. Juli 1997), fällt das Thema unter § 10 Abs. 4 Nr. 8.2 „Netzwerke“: Netzwerkprodukte und Netzwerkbetriebssysteme auswählen, Netzwerkkomponenten und Netzwerkbetriebssysteme installieren und konfigurieren.
Der Ausbildungsbetrieb lautet Löffler Informationssysteme GmbH. Wir bieten Komplettlösungen für unsere Kunden (Installation von Netzen, Servern und PC). Der Betrieb umfasst 20 Mitarbeiter, davon sind 4 Auszubildende.
In den Fachabteilungen werden Arbeitsplätze als „Lernecken“ eingerichtet. Dadurch soll es den Auszubildenden ermöglicht werden, selbständig Übungen bzw. Lösungsmöglichkeiten für anstehende Aufgaben zu erarbeiten.
Unterwiesen wird der Auszubildende Marvin Müller, 17 Jahre alt, derzeit im 2. Lehrjahr. Er hat nach dem Realschulabschluss seine Ausbildung zum Fachinformatiker begonnen.
Sein bisheriger Ausbildungsverlauf ist als positiv zu bewerten.
Sämtliche Inhalte des Ausbildungsrahmenplanes des ersten Jahres wurden ihm vermittelt. Er zeigte dabei eine gute Auffassungsgabe. Er ist höflich gegenüber Kunden, fragt viel und ist zuverlässig. Sein fachpraktisches Wissen ist bisher allerdings wenig ausgereift.
Die Unterweisung beginnt direkt nach der Frühstückspause um 9.30 Uhr, da Konzentrationsfähigkeit und Aufnahmebereitschaft des Azubis um diese Uhrzeit, gemäß seinem natürlichen Lebenszyklus, am höchsten sind. Sie wird ca. 12-15 Minuten dauern.
- Arbeitsplatz selbst
- Desktop PC
- Statikband
- Netzwerkkarte
- Schraubendreher
Die grundlegende Vorgehensweise bei der Vermittlung der Inhalte der Ausbildungseinheit sollte folgendermaßen strukturiert sein:
- vom trivialen zum komplexeren Stoff
- erst allgemeine Erläuterungen, dann ins Detail gehen
- vom nahe liegenden zum weit hergeholten
Didaktisch sinnvoll ist eine transparente Definition der Ziele und des Stoffes der Unterweisung.
Der Ausbilder sollte klar und deutlich sprechen. Eine bildhafte, leicht verständliche Sprache kann dem Auszubildenden eine Hilfe sein, ein möglicherweise abstraktes Thema zu verstehen.
Der Ausbilder sollte Assoziationen in seinen Erläuterungen einbauen, um somit dem Zuhörer das Einprägen der Inhalte zu erleichtern.
Der Auszubildende agiert wann immer möglich selbständig. Die fachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten werden am besten erlernt, indem man selbst aktiv ist. Dem Ausbilder kommt dabei die Rolle des Betreuers zu.
Für den Azubi ist es leichter sich mit der Firma zu identifizieren, wenn der Ausbilder ihm praktische Aufgaben aus dem Betriebsalltag erteilt.
Der Auszubildende soll einen sicheren Umgang mit den Komponenten eines Netzwerkes haben.
Der Auszubildende soll Hardware und Betriebssysteme installieren können.
Der Auszubildende soll eine PCI - Netzwerkkarte in einen PC einbauen bzw. austauschen können. Er soll wissen wie er das Gehäuse öffnen muss, wo er die Karte einstecken muss, und dass man auf die Sicherheit achten muss.
a) Kognitiver Bereich:
-Der Auszubildende kann die Werkzeuge und die Innenbauteile des PCs benennen
-Der Auszubildende meidet elektrostatische Aufladung Der Auszubildende ist sich der Gefahren scharfkantiger Ränder bewusst
-Der Auszubildende kennt die Unfallverhütungsvorschriften beim Umgang mit Werkzeugen
-Der Auszubildende kennt die fünf Sicherheitsregeln im Umgang mit elektronischen Geräten
b) Psychomotorischer Bereich:
-Der Auszubildende kann das Gehäuse des PCs öffnen
-Der Auszubildende kann ein Statikband anlegen
-Der Auszubildende kann mit dem Schraubendreher umgehen Der Auszubildende schiebt die Netzwerkkarte in den PCI - Slot
-Der Auszubildende schraubt die Karte am Gehäuse fest Der Auszubildende schließt das Gehäuse wieder
c) Affektiver Bereich:
-Der Auszubildende hält die Unfallverhütungsvorschriften ein Der Auszubildende geht sorgfältig mit dem Werkzeug sowie den elektrischen Komponenten um
-Der Auszubildende entsorgt eventuell anfallenden Abfall umweltgerecht
-Der Auszubildende hinterlässt seinen Arbeitsplatz nach verrichteter Tätigkeit in einem sauberen und ordentlichen Zustand
Die Unterweisungsform wird die 4-Stufen Methode sein. Diese Methode wird bevorzugt, da sie folgende Vorteile bietet:
- eine handwerkliche Tätigkeit, wie in diesem Fall das Austauschen einer Netzwerkkarte, kann durch das Vor- bzw. Nachmachen effizienter vermittelt werden
- die 4-Stufen Methode ist weniger zeitaufwändig als alternative Methoden
- der Ausbilder kann Fehler des Auszubildenden ausschließen, da er selbst die Unterweisung betreut
- die 4-Stufen Methode umschließt sowohl hören, als auch sehen, machen und üben, was aus didaktischer Sicht von Vorteil ist
Der Arbeitsplatz, auf dem die Unterweisung durchgeführt wird, muss vorbereitet werden. D. h. alle benötigten Utensilien für die Unterweisung müssen vorhanden sein, und es ist genügend Platz auf dem Tisch vorzusehen.
Dem Auszubildenden kann man ein Merkblatt, das die notwendigen Arbeitsschritte beinhaltet, als Hilfestellung bereitlegen. Weitere Medien sind nicht vonnöten.
Der Auszubildende hat den Ausbildungsabschnitt „Systemarchitektur, Hardware und Betriebssysteme“ (Ausbildungsrahmenplan, Abschnitt 4.2)
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