Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2006
17 Seiten, Note: 1,0
1 Vorbemerkung zur Ausbildungssituation
1.1 Der Ausbildungsbetrieb
1.2 Die Auszubildende
1.3 Bisher vermittelte Fähigkeiten
1.4 Ausbildungsort
1.5 Ausbildungsmittel, Werkzeuge und Materialien
1.6 Zeitpunkt und Dauer der Unterweisung
2 Didaktische Analyse
2.1 Ziele und Grundlagen der Unterweisung
2.2 Ausbildungsthema
2.3 Formulierung und Gliederung der Lernziele
2.3.1 Richtlernziel
2.3.2 Groblernziel
2.3.3 Feinlernziel
3 Methodische Analyse
3.1 Unterweisungsmethode
3.2 Medien
3.3 Weitere Unterweisungsmethoden
4 Unterweisungsablauf
4.1 Vorbereiten
4.2 Vormachen
4.3 Nachmachen
4.4 Üben
5 Lernerfolgssicherung
5.1 Lernerfolgskontrolle
6 Arbeitsblatt
7 Datenblatt Koaxialkabel RG 58
8 Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan
Die ID-Systemhaus GmbH mit Sitz in Kempten vertreibt Hard- und Software und bietet Telekommunikationslösungen sowie Netzwerke an. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 24 Mitarbeiter und 3 Auszubildende. Aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation und des eigenen Wachstums besteht Bedarf an gut ausgebildeten Elektronikern.
Um zukünftig jährlich zwei Auszubildende einstellen zu können, wurde ich als neuer Ausbildungsleiter eingestellt. Ich verfüge über eine Ausbildung zum Techniker, Fachrichtung Informationstechnik, und habe die Ausbildereignungsprüfung erfolgreich abgelegt.
Die Auszubildende J ist 17 Jahre alt und befindet sich im ersten Ausbildungsjahr zur Elektronikerin der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik.
J wird im dualen System ausgebildet und besucht die Berufsfachschule für Elektrotechnik in Kempten.
Als Schulabschluss hat sie die mittlere Reife vorzuweisen.
Ihre bisherigen Leistungen während der Ausbildung sind zufrieden stellend, sie lernt bereitwillig, hält Arbeitsplatz und Werkzeuge in Ordnung und kommt in der Berufsschule ohne Schwierigkeiten mit dem Unterrichtsstoff zurecht.
J kommt mit den anderen Auszubildenden, T im zweiten und S im dritten Ausbildungsjahr, gut zurecht. Da sie sehr zurückhaltend und ruhig ist, muss sie häufig zur aktiven Mitwirkung in Gruppenarbeiten motiviert werden. Bei ihr muss verstärkt auf ausreichendes Lob für ordnungsgemäß ausgeführte Arbeiten geachtet werden, da ihr Selbstbewusstsein nicht besonders ausgeprägt ist und sich das positive Feedback sehr vorteilhaft auf ihre Leistungsbereitschaft auswirkt.
Im bisherigen Ausbildungsverlauf von J wurden ihr folgende Inhalte des Ausbildungsrahmenplans für Elektroniker der Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik vermittelt:
- Berufsbildung
- Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
- Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
- Umweltschutz
- Planen und Organisieren der Arbeit
- Einrichten des Arbeitsplatzes
- Montieren und Installieren
Die Unterweisung der Auszubildenden findet in der Lehrwerkstatt des Ausbildungsbetriebes durch mich statt.
Der Auszubildenden werden folgende Pläne, Materialien und Werkzeuge zur Verfügung gestellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Unterweisung findet am Dienstag, morgens um 10.00 Uhr nach der Frühstückspause, statt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Auszubildende laut Biorhythmuskurve am besten aufnahmefähig. Die betrieblichen Bedingungen sind zu diesem Zeitpunkt ausgezeichnet, die teilweise hektische Betriebsamkeit zu Arbeitsbeginn ist vorbei. Da diese Unterweisung besonders hohe Anforderungen an die Konzentration von J stellt, lege ich den Unterweisungszeitpunkt nicht auf den Montag, da hier erfahrungsgemäß das vergangene Wochenende noch erheblichen Einfluss auf die Aufnahmefähigkeit nimmt. Der Donnerstag wie auch der Freitag ist ungeeignet, weil das Gelernte möglicherweise nicht ausreichend in Übungsphasen gefestigt werden kann. Einfachere Arbeiten, die öfters vorkommen und dadurch intensiver geübt werden können, sind für diese Tage geeigneter.
Die Unterweisungsdauer beträgt ca. 15 Minuten.
Die Auszubildende soll am Ende dieser Ausbildungseinheit selbstständig mit dem Digitalmultimeter Widerstände beim Koaxialkabel RG 58 messen können. Sie soll aufgrund der Messdaten fehlerhafte Kabel erkennen können. Der Ausbildungsrahmenplan bildet die Grundlage für die Ausbildung zum Elektroniker.
Widerstandsmessung mit dem Digitalmultimeter am RG 58 Kabel
Die Auszubildende soll in der Lage sein, selbstständig Spannungen zu messen und die Messwerte zu analysieren. (§4 Abs.1 Nr.11 Ausbildungsrahmenplan für Elektroniker / Elektronikerin)
Die Auszubildende soll elektrische Größen messen, bewerten und berechnen können und in der Lage sein, Signale an verschiedenen Schnittstellen prüfen zu können.
Kognitiver Bereich:
- Die Auszubildende soll die Werkzeuge, Materialien und Hilfsmittel mit Namen benennen können.
- Die Auszubildende soll das geeignete Messwerkzeug und die geeigneten Materialien für den jeweiligen Arbeitsschritt auswählen und anwenden können.
- Sie soll die Einstellungen am Digitalmultimeter für Funktionsprüfung und Widerstandsmessung kennen.
- Sie soll die Gefahren, die bei unsachgemäßem Gebrauch auftreten können, kennen und wissen, wie man sie vermeidet.
- Sie soll das Messergebnis analysieren können, da es als Grundlage dient, defekte von intakten Kabeln zu unterscheiden.
Psychomotorischer Bereich:
- Die Auszubildende soll die Handhabung des Messgeräts, der Messleitungen und der Messspitzen lernen.
- Sie soll das Messgerät auf Durchgangsprüfung einstellen und eine Funktionsprüfung des Gerätes durchführen können.
- Sie soll den ordnungsgemäßen Kontakt der Messspitzen mit dem Innen- und Außenleiter des Steckers bzw. T-Stücks am Koaxialkabel herstellen können, um ein eindeutiges Messergebnis zu erhalten.
- Die Auszubildende soll die ausgegebenen Messwerte ablesen können.
Affektiver Bereich:
- Die Auszubildende soll lernen, sorgfältig und konzentriert zu arbeiten, um sowohl Unfälle und Schäden an Messgerät und Messschaltung als auch Messfehler zu vermeiden.
- Die Auszubildende erkennt die Wichtigkeit des sauberen und sorgfältigen Arbeitens beim Messen des Widerstands. Dies sollte von ihr auch konsequent in der Praxis umgesetzt werden.
- Außerdem soll sie sich der Wichtigkeit der ordnungsgemäßen Messung bewusst sein, da hier hohe Qualitätsanforderungen an den Messvorgang gestellt werden.
- Die Auszubildende soll sich darüber im Klaren sein, dass durch fehlerhafte Messungen oder falsche Auswertungen der Ergebnisse hohe Kosten entstehen können, da in solchen Fällen eventuell die Arbeit wiederholt werden muss.
Die Vier-Stufen Methode bildet die Grundlage für die Unterweisung.
Diese Art der Unterweisung ist besonders für das Erlernen bestimmbarer manueller Tätigkeiten und Verhalten am Arbeitsplatz geeignet. Diese ausbilderzentrierte Unterweisungsmethode ermöglicht das Erreichen des Lernziels zeitökonomisch, da hier ein Arbeitsgang mit fest vorgegebenen Arbeitsschritten durchzuführen ist.
Vorteile dieser Methode:
- Große Effektivität durch die Verbindung von Theorie, Praxis und eigenem Tun.
- Durch das Zergliedern der Groblernziele bis hin zu Feinlernzielen kann die Auszubildende in kleinen Lernschritten vorgehen.
- Das Feinlernziel wird durch Vormachen veranschaulicht.
- Das Vormachen durch den Ausbilder und das direkt darauf folgende eigene Nachmachen unter Aufsicht ermöglicht eine sofortige Korrektur der Übungsausführung,
- Fehler können sich gar nicht erst einschleichen.
- Hohe Praxisnähe durch die Unterweisung am Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz.
- Durch die anschließende Übungsphase ist anzunehmen, dass die Auszubildende die erlernte Tätigkeit selbstständig ausführen kann.
Nachteile dieser Methode:
- Selbstständigkeit der Lernenden wird kaum gefördert
- Wenig Möglichkeiten, eigene Wege zu gehen bzw. eigene Überlegungen in den Arbeitsgang einfließen zu lassen.
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