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Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2020
10 Seiten, Note: 93%
1. Vorüberlegung
2. Didaktische Vorüberlegung
2.1. Auswahl Thema
2.2. Lernziele
3. Methodische Vorüberlegung
3.1. Auswahl und Begründung der Methode
3.2. Hilfsmittel und Medien
4. Durchführung
5. Didaktische Reserve
6. Anlagen
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Thema wurde in Anlehnung an den Ausbildungsrahmenplan über die Ausbildung zum Industriekaufmann/ zur Industriekauffrau gewählt.
Davon Punkt 7.2 Personaldienstleistungen a) Instrumente zur Personalbeschaffung und Personalauswahl anwenden.
A. Richtlernziel
Der Auszubildende soll gemäß § 4 der Verordnung über die Berufsausbildung zum Industriekaufmann/ zur Industriekauffrau Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Personaldienstleistungen erhalten.
B. Groblernziel
Zum Bereich Personaldienstleistungen gehört die Anwendung von Instrumenten zur Personalbeschaffung und Personalauswahl. Dazu zählt unter anderem die Bearbeitung von Bewerbungseingängen.
C. Feinlernz
Der Auszubildende sollen in der Lage sein, selbständig und sorgfältig eine Bewerbung auf formale Anforderungen zu prüfen und entscheiden können, ob sie entweder mit einem Absageschreiben an den Bewerber zurück zu schicken ist oder der weiteren Bewerbungsroutine zugeführt wird.
Kognitiv: der Auszubildende soll
- formale Anforderungen an eine Bewerbung kennen
- Bestandteile einer Bewerbung nennen
- Eventuell Fehler oder fehlende Bestandteile benennen
Affektiv: der Auszubildende soll
- formalen Aufbau korrekt beherrschen
- sauber und ordentlich arbeiten
- selbständig Fehler erkennen
Der psychomotorische Bereich ist hier nicht erforderlich.
Förderung von Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen:
Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Selbstkompetenz, Sozialkompetenz Problemlösefähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt, Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit
Fallmethode
Bei der genannten Unterweisung handelt es sich um die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, die im Betrieb Anwendung finden sollen.
Die Arbeitsaufgabe beinhaltet die Kontrolle verschiedener Bewerbungsmappen auf formale Anforderungen und Entscheidung über das weitere Vorgehen. Hier soll vorwiegend neben den Schlüsselqualifikationen die Entscheidungs- und Problemlösungskompetenz des Lernenden in betrieblichen Zusammenhängen gefördert werden.
Die Anwendung der Fallmethode hat einen großen Übungs- und Trainingseffekt, da sie die Lernenden mit komplexen Problemsituationen aus dem Berufsleben konfrontiert. Die berufliche Realität kann durch Fallbeispiele gut simuliert und vorbereitet werden. Die Lösung dieser Fälle motiviert durch ihre Praxisnähe.
Die Auszubildenden sollen nach dieser Unterweisung in der Personalabteilung unterstützend eingesetzt werden können.
Die Fallmethode ist in sechs verschiedene aufeinander folgende Phasen unterteilt:
- Information
- Planung/ Erarbeitung
- Entscheidung
- Ausführung
- Kontrolle
- Bewertung
Moderationskarten
Bei den Moderationskarten handelt es sich um eine Erweiterung des Brainstormings.
Diese Methode kommt in Phase 2 der Fallmethode unterstützend zum Einsatz.
Durch die Kartenabfrage wird der Teilnehmer angeregt, eigene Erkenntnisse zu aktivieren und auf Karten zu sammeln. Anschließend werden die Karten an der Pinnwand strukturiert und mit dem Ausbilder besprochen und gegebenenfalls ergänzt. Dadurch erarbeitet sich der Auszubildende selbstständig eine Checkliste mit den erforderlichen Anforderungen für Bewerbungsmappen, welche anschließend geprüft werden.
- Musterbewerbungen (3)
- Checkliste
- Stifte
- Postkörbe
- Moderationskarten
Einleitung
Zu Beginn begrüßt der Ausbilder den Auszubildenden und versucht eine angenehme, spannungsfreie und lernfördernde Situation herzustellen. Durch Smalltalk versucht der Ausbilder Vorkenntnisse in Erfahrung zu bringen und leitet auf das Thema über.
Im weiteren Verlauf werden die 6 Stufen der Fallmethode (Anlehnung an Modell der vollständigen Handlung) durchlaufen:
1. Stufe: Information
Der Auszubildende bekommt drei Bewerbungen aus der Personalabteilung, mit dem schriftlichen Auftrag, diese auf formale Vollständigkeit und Korrektheit zu prüfen und zu entscheiden, wie die Bewerbungen weiterverarbeitet werden sollen (Zurücksenden an den Bewerber oder zur weiteren Bewerberauswahl bereitstellen).
2. Stufe: Planen/ Erarbeiten
Der Auszubildende sammelt auf Moderationskarten alle Bestandteile einer Bewerbungsmappe, der Ausbilder ergänzt gegebenenfalls fehlende Elemente. Alle Bestandteile werden in Kann- und Soll-Kriterien unterteilt. Das erarbeitete Ergebnis dient als Checkliste für das weitere Vorgehen.
3. Stufe: Entscheiden
Anhand der erarbeiteten Informationen werden die Bewerbungen eigenständig geprüft. Wird eine Bewerbung für korrekt und vollständig befunden, soll sie zur weiteren Bearbeitung freigegeben werden, ansonsten an den Bewerber zurückgesendet werden.
4. Stufe: Ausführen
Je nach Entscheidung werden die Bewerbungen in die entsprechende Postbox sortiert.
5. Stufe: Kontrollieren
Der Auszubildende kontrolliert und reflektiert sein Ergebnis und erhält die Möglichkeit Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
6. Stufe: Bewerten
Der Auszubildende stellt dem Ausbilder seine Lösung vor. Der Ausbilder kontrolliert und bewertet das Ergebnis. Eventuelle Fehler werden unter Angabe der Gründe korrigiert.
Abschluss und Nachbereitung
Der Auszubildende fasst die Ausbildungseinheit nochmals zusammen. Der Ausbilder schließt danach die Unterweisung mit Ausblick auf die nächste Ausbildungseinheit ab, lobt den Auszubildenden und bittet ihn, die Eintragungen zur Unterweisung in das Berichtsheft aufzunehmen.
Einige Phasen können auch gleichzeitig ausgeführt werden. Die Lernzielkontrolle erfolgt durch die Zusammenfassung des Auszubildenden und die Kontrolle der richtigen Zuordnung in die Postkörbe. Die Bewerber mit der blauen und schwarzen Mappe sollten dabei zur Weiterbearbeitung geeignet sein, der Bewerber mit der weißen Mappe dagegen sollte eine Absage erhalten.
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