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Unterweisung / Unterweisungsentwurf
11 Seiten
1. Adressatenanalyse
1.1 Beschreibung des Betriebs
1.2 Beschreibung des Auszubildenden
1.3 Stärken- u. Schwächenprofil des Auszubildenden
1.3.1 Soziale Kompetenz
1.3.2 Individualkompetenz
1.3.3 Schwächenanalyse
1.4 Bisherige Entwicklung
2. Fachliche Analyse des Themas (Sachanalyse)
2.1 Einordnung des Themas
2.2 Beschreibung der fachlichen Aspekte
2.2.1 Dichte
2.2.2 Pyknometer
2.2.3 Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten
2.3 Vorangehende Ausbildungsinhalte
2.4 Nachfolgende Themen
3.Strukturierung der Kompetenzen/ Lernziele
3.1 Richtlernziel
3.2 Groblernziel
3.3 Feinlernziel
3.4 Lernbereiche
3.4.1 Kognitiver Lernbereich
3.4.2 Psychomotorischer Lernbereich
3.4.3 Affektiver Lernbereich
4. Didaktische Begründung der Methode
4.1 Methodenwahl
4.2 Zeitpunkt der Unterweisung
4.3 Ort der Unterweisung
5. Anwendung der Methode
5.1 Stufe 1: Vorbereitung, Begrüßung, Motivation
5.2 Stufe: Lehrgespräch
5.3 Stufe 3: Fallmethode
5.4 Stufe 4 : üben
5.5. Schlussphase
5.6. Führen des Ausbildungsnachweises
6. Planung und Sicherung des Lernerfolges
6.1 Planung und Sicherung
6.2 Beurteilungskriterien
7. Anhang
8. Literatur und Bildquellen
8.1 Literatur
8.2 Bildquellen
Die Pharma AG ist ein mittelständiges Unternehmen, das in der Alkoholproduktion tätig ist. Leistungen der Pharma AG sind unter anderem die Produktion von hochwertigen Alkoholen zur Synthese und zur Verwendung als Medizinprodukt.
Der 17-jährige Auszubildende Kevin befindet sich in der zweiten Hälfte des ersten Ausbildungsjahres zur Produktionsfachkraft Chemie. Kevin hat sein Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,8 bestanden. Bei einem vierwöchigen Betriebspraktikums während seines Abiturs bei der Pharma AG konnte er schon erste Erfahrungen in der Chemie sammeln. Dadurch verfestigte sich sein Wunsch, tatsächlich eine Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie zu absolvieren, und er knüpfte hier bereits erste Kontakte zum späteren Ausbildungsbetrieb. Privat wohnt Kevin noch zu Hause bei seinen Eltern. Sein Wunsch ist es, nach seiner Ausbildung in seine erste eigene Wohnung zu ziehen. Er geht in seiner Freizeit gerne zu Konzerten und spielt Fußball. In seinem Ausbildungsbetrieb zeigt sich Kevin interessiert, engagiert und hilfsbereit. Er begreift neue Zusammenhänge und Themengebiete schnell, arbeitet sowohl im Team, als auch allein im Labor sehr gut.
Kevin ist ein teamorientierter Auszubildender. Er nimmt sich viel Zeit, um seinen Berufsschulunterricht nachzubereiten und Gelerntes direkt im Betrieb umzusetzen.
Kevin ist ordentlich und zuverlässig. Er zeichnet sich durch Pünktlichkeit und Verantwortungsbewusstsein aus. Kevin ist dem haptischen Lerntypen zuzuordnen.
Kevin ist ein sehr ehrgeiziger Auszubildender. Er strebt ein perfektes Arbeiten an, wodurch er jedoch manchmal über das eigentliche Ziel hinaus- schießt.
Kevin hat schon während seines Praktikums einen guten Eindruck gemacht, der sich nach einem Jahr im Betrieb bestätigt hat. Er arbeitet eigenständig und verantwortungsbewusst in der Probenvorbereitung mit, so dass es möglich ist, ihm bei Gelegenheit auch anspruchsvollere Aufgaben zu übertragen.
Das gewählte Thema der Unterweisung ist die Bestimmung von Volumen, Masse und Dichte von Feststoffen und Flüssigkeiten (AO: Lfd. Nr. 5 Umgehen mit Arbeitsstoffen und Bestimmen von Stoffkonstanten §5 Nr. 5 i) Volumen, Masse und Dichte von Feststoffen sowie Konzentration von Lösungen über Dichte, Brechzahl und Trockengehalt bestimmen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1. Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan von Produktionsfachkraft Chemie.
Die Dichte ist der Quotient aus der Masse eines Körpers und seines Volumens: Die Dichte wird meist in Gramm pro Kubikzentimeter angegeben, bei flüssigen Körpern ist auch die Einheit Kilogramm pro Liter üblich. Die Dichte ist durch das Material des Körpers bestimmt und von seiner Form und Größe unabhängig.
Das Pyknometer ist ein Messgerät zur Bestimmung der Dichte von Festkörpern oder Flüssigkeiten durch Wägung. Das Pyknometer besteht aus einem Glaskolben mit einem speziellen Schliffstopfen, der einen dünnen vertikalen Durchlass, die Kapillare, besitzt. Das Füllvolumen des Pyknometers ist genau definiert.
Zuerst wird das leere Pyknometer gewogen. Dann wird das mit der zu bestimmenden Flüssigkeit befüllte, auf 20° Celsius temperierte Pyknometer gewogen. Als Vergleichsmessung wird zuletzt das Pyknometer mit Wasser gefüllt, auf 20° Celsius temperiert und erneut gewogen.
Für die Dichtebestimmung von Flüssigkeiten gilt:
- die Masse des leeren Pyknometers
- die Masse des mit Wasser gefüllten Pyknometers
- die Masse des Pyknometers, gefüllt mit der zu untersuchenden Flüssigkeit
- die Dichte des Wassers
Kevin hat bereits eine Unterweisung in „Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit“ erhalten und weiß, wie man sich im Normalfall, sowie in Gefahrensituationen im Labor verhält. Des Weiteren kann er Gefahrstoffe identifizieren, richtig kennzeichnen und mit diesen umgehen. Er hat auch schon Unterweisungen aus dem Bereich „Umgehen mit Arbeitsstoffen und bestimmen von Stoffkonstanten“ erhalten. Im Zuge dessen hat er bereits erfolgreich die Punkte a – j absolviert und soll nun weiter an die grundlegenden Stoffkonstanten herangeführt werden. Zu diesem Zwecke erfolgt die Unterweisung zur Dichtebestimmung von Flüssigkeiten. Die Theorie zur Dichtebestimmung wurde bereits im Berufsschulunterricht angesprochen.
Nachdem Kevin die Dichte von Flüssigkeiten richtig bestimmen kann, soll er weiter im Umgang mit Stoffkonstanten unterwiesen werden. Dieses soll mit dem Groblernziel „l) Stoffkonstanten, insbesondere Viskosität, Brechzahl und Schmelzpunkt, bzw. deren Bestimmung und Auswertung“ vertieft werden.
Das Richtlernziel „Lfd. Nr. 5 Umgehen mit Arbeitsstoffen und Bestimmen von Stoffkonstanten §5 Nr. 5.
Das Groblernziel ergibt sich aus Abschnitt I) Volumen, Masse und Dichte von Feststoffen sowie Konzentration von Lösungen über Dichte, Brechzahl und Trockengehalt bestimmen.“ des Ausbildungsrahmenplans für Produktionsfachkraft Chemie.
Das Feinlernziel ist erreicht, wenn der Auszubildende die Theorie zur Dichte erklären kann und diese praktisch auf die Methode der Dichtebestimmung mittels Pyknometers anwenden kann. Des Weiteren beinhaltet das Feinlernziel, dass der Auszubildende eine qualifizierte Aussage über sein erarbeitetes Messergebnis treffen und dieses begründen kann.
Kognitive Lernziele beziehen sich auf Wissen und intellektuelle Fähigkeiten. In dieser Unterweisung wird die Theorie zur Dichtebestimmung vertieft, sodass der Auszubildende die Funktion des Pyknometers erklären kann und eine, unter Zuhilfenahme der erarbeiteten Formel zur Dichtebestimmung, qualitative Aussage über das erarbeitete Ergebnis treffen kann. Dieses Ergebnis kann er mittels der beigefügten Tabelle zur Dichte von Alkoholgemischen einordnen.
Psychomotorische Lernziele beziehen sich auf manuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten. Der Auszubildende lernt das nötige Vorgehen, um die Dichte mit dem Pyknometer zu bestimmen. Zudem wird das saubere, ordentliche und wissenschaftliche Arbeiten im Labor geübt.
Affektive Lernziele beziehen sich auf Änderungen der inneren Einstellungen, Interessen und Werthaltungen. Dem Auszubildenden wird vermittelt, dass eine durchdachte und sorgfältige Vorgehensweise notwendig ist, um fehlerfrei und ordentlich im Labor zu arbeiten so dass reproduzierbare Messergebnisse erhalten werden. Damit wird sich der Auszubildende der hohen Bedeutung der Aufgabe bewusst und sein Verantwortungsbewusstsein wird gezielt angesprochen. Des Weiteren wird die Fertigkeit im Umgang mit Glasgeräten geübt und das Verständnis für wissenschaftliches Arbeiten vertieft.
Als Unterweisungsmethode wurde die modifizierte 4- Stufen Methode mit einem Fragen- entwickeltem-Lehrgespräch in der 2. Stufe und der Fallmethode anhand eines Praxisfalls in der 3. Stufe gewählt. Das Lehrgespräch wurde in der 2. Stufe gewählt, um die kognitiven Lernziele angemessen zu vermitteln. Der Auszubildende wird sofort aktiviert und arbeitet mit. In der 3. Stufe, die mithilfe der Fallmethode gestaltet wurde, wird dem Auszubildenden direkt die Gelegenheit gegeben das zuvor Gelernte umzusetzen und anzuwenden. Es wird Praxisnähe gewährleistet und selbstständiges Handeln trainiert. Die 4. Stufe, das Üben, findet im Nachgang zu der Unterweisung an zukünftigen Tagen zusammen mit einem Mitarbeiter der Qualitätskontrolle statt. Dies geschieht, um dem Auszubildenden beim Üben Sicherheit zu geben und ermöglicht, konkret aufgetretene Fragen sofort zu klären.
Der Zeitrahmen ist auf 10 – 15 Minuten festgelegt. Die Unterweisung findet nach der ersten
Pause zwischen 10:00 und 11:00 Uhr statt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Leistungsbereitschaft, die Aufnahmefähigkeit und die Konzentration des Auszubildenden sehr groß. Diese Tatsache ist durch Arbeitszeitstudien belegt worden, aus denen auch die folgende Leistungskurve entstanden ist:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.2 Leistungskurve
Die Unterweisung findet in den Laborräumen der Pharma AG statt. Hierfür wurde das Labor so vorbereitet, dass die Unterweisung bei Standard Laborbedingungen, ungestört und in angenehmer Atmosphäre ablaufen kann.
Eine gründliche Vorbereitung von Seiten des Ausbilders ist notwendig, um die pädagogischen Prinzipien angemessen einzusetzen und um alle aufkommenden Fragen beantworten zu können. Weiterhin müssen dem Auszubildenden alle Arbeitsmittel zur Verfügung gestellt werden. Der Ausbilder begrüßt den Auszubildenden freundlich und schafft eine angenehme, spannungsfreie Lernatmosphäre. Der Auszubildende soll zum Lernen angeregt, aktiviert und motiviert werden.
Das Thema der Unterweisung und das Lernziel werden genannt. Hierdurch wird das Interesse geweckt und dem Auszubildenden wird Sicherheit gegeben. Gleichzeitig ist das Lernziel die Basis für die spätere Lernerfolgskontrolle. Zusätzlich werden Vorkenntnisse erfragt und festgestellt. Um gute Lernergebnisse zu erhalten, soll zudem intrinsische Motivation erzeugt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.3: Vier Stufen Methode, Stufe 1
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